Frage: Sie haben geschrieben, dass Ihnen 0,1 bis 0,2 l an Smoothie reicht. Aber dann ersetzt das nicht das Frühstück richtig? Das wäre doch zu wenig!
Wenn ich nach den Rezepten gehe, ist fast der ganze Mixer immer voll… Und das ist doch immer sehr viel. Ich dachte immer, ich könnte/sollte das komplett trinken…. Oweh…. Wahrscheinlich habe ich jetzt alles falsch gemacht, was ich falsch machen kann. Wenn ich nur so wenig davon trinken soll, dann habe ich ja ein paar Tage von dem gemixten Smoothie. Wie bewahre ich ihn denn dann am besten auf? Sorry, für die vielen Fragen, aber irgendwie bin ich gerade ziemlich überfordert!
Antwort: Ja – Grüne-Smoothie-Rezepte werden häufig auf 1 bis 1,5 l Liter Flüssigkeit gerechnet. Da vertrete ich als Wildkräuter-Expertin aus Überzeugung eine andere Position. Da Wildkräuter im Schnitt die 23-fache Menge an Inhaltsstoffen enthalten, und viele Wildkräuter auch nach Kommission E „akkreditierte“ Heilkräuter sind, halte ich eine derartige Überdosierung für fragwürdig.
Im einfachsten Fall schaltet der Körper auf Durchlauf (d.h. Durchfall) – und das würde ich nicht charmant als „Entgiftungsreaktion“ interpretieren, sondern als den körpereigenen Mechanismus, das „Allzuviel“ schnell wieder loszuwerden. Bei kontinuierlicher Überdosierung wird er sich natürlich daran gewöhnen, also schlicht desensibilisieren. Das ist aber nicht das, was wir wollen, denn damit stumpfen wir unsere Sensoren ab und wenn dann mal Not am Mann/an der Frau ist, wird es schwierig bis unmöglich sein, dem Körper mit milden phytotherapeutischen oder homöopatischen Mitteln den Impuls zu geben, der deine Selbstheilungskräfte aktiviert.
Schluss mit Leistungsdenken:
„Vom Einsteiger zum Fortgeschrittenen“
–> Das Rechte Mass
Finde für dich „das rechte Maß“. Hildegard von Bingen nannte es „Discretio“. Die Natur – und das frische Grün in Grünen Smoothies ist essentielle Natur – folgt nicht dem im unserer Gesellschaft weit verbreiteten Prinzip des exponentiellen Wachstums. 🙂 Das auszuführen würde leider den Rahmen völlig sprengen.
Außerdem solltest du darauf achten, dass dein Grüner Smoothie Konsistenz hat, fast ein wenig wie ein Fruchtpudding. Warum? Der Verdauungsprozess beginnt im Mund. Der Speichel enthält wichtige Enzyme, die für den weiteren Verdauungsprozess brauchst, um alle Nährstoffe gut aufzunehmen. Wenn du zu schnell schluckst – nur weil es so leicht geht – wenn das unwillkürliche Kauen ausfällt, das aber erst durch eine gewisse Konsistenz im Mund ausgelöst wird, dann fehlen die später die „Katalysatoren“ – und deine Darmbakterien ärgern sich über so viel Schlamperei und lassen dich das fühlen:
es grummelt und grumpelt … ;-(
Oder du kaust (weil du das so gelesen hast und es richtig machen willst) 20 Mal auf einem Getränk herum, was sich total idiotisch anfühlt, du wirst es vergessen, verdrängen, weil hier gefühlte Form und intuitive Verarbeitung so gar nicht zusammenpassen.
Darum sind meine „Wilden Grünen Smoothies“ auch dickflüssiger als in den üblichen Rezepten angegeben. Meiner Erfahrung nach sind 0,2 bis 0,25 l völlig ausreichend für ein Frühstück oder zweites Frühstück. Weniger zu mixen ist schwierig, außer in dem neuen Vitamix S30, der (speziell für kleine Haushalte und Menschen, die viel unterwegs sind) zusätzlich einen 0,6 l Thermo-Mixbecher hat. Auch würde ich Grüne Smoothies immer frisch mixen, denn egal wer was erzählt: Es oxidiert. Das sieht man. Und man schmeckt es.
Das nötige Wasser – Wildkräuter aktivieren den Stoffwechsel, Stichwort „Detox“ – trinkst du am besten später, vielleicht nach einer Stunde. Denn die Stoffwechselprodukte „Metaboliten“ wollen anschließend ausgeschwemmt werden.
Liebe Grüße
Deine Leonie Herbalista