Grüne Smoothies aufheben?

Frage: Kann ich einen Wilden Grünen Smoothie im Kühlschrank aufheben? (Frau Schuster, 30.04.2014)

Beim Aufheben oxidiert der Grüne Smoothie, ganz gleich, was andere Publikationen dazu sagen. Außerdem zerfallen viele Phytonährstoffe bereits 20 Minuten nach der Ernte. Was also tun? Am besten frisch trinken. Oder mit Freunden, Kollegen oder in der Familie eine “Genussgemeinschaft” gründen und teilen. Das macht mehr Spaß, löst das Frische- und Mindermengenproblem und alle haben etwas davon. Wenn es gar nicht anders geht: Zitrone verhindert das “Braunwerden” von Äpfeln und Bananen als sichtbaren Zeichen der Oxidation. Und den Smoothie zum Aufheben “Randscharf” in ein Schraubglas füllen, so dass kein Sauerstoff darüber Platz findet, wahlweise Vakuumieren, falls Sie ein entsprechenes Gerät haben. Guten Appetit!

 

Gundermann (Glechoma hederacea)

Gundermann - Glechoma hederacea - Herbalista„Detox“ heißt heute die Zauberformel für alle, die gesund und fit bleiben möchten. Die Idee ist einfach: durch Umweltbelastungen jeglicher Art nehmen wir Schadstoffe aller Art auf. Diese beschleunigen die Zellalterung. Wenn man also das ganze durch einen Tee oder Smoothie schnell wieder los werden könnte … wäre das eine feine Sache. Da hilft der GUNDERMANN (Glechoma hederacea). In fast allen Gärten, an Waldrändern und in Wiesen kriecht er durchs Gras, gern auch unter Büschen. Sein Geschmack ist wild-würzig bis herb-aromatisch. Verwendung in der Heilkunde

Verwendung in der Heilkunde

Seit der Zeit der Kelten wird der Gundermann zum „Entgiften, Ausleiten & Regenerieren“ eingesetzt.

Inhaltsstoffe:

  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe (Glechomin)
  • ätherisches Öl
  • Saponine
  • Vitamin C

Der Gundermann fördert die akute Bindung von giftigen Körpersekreten und Schwermetallen, sodass diese schnell ausgeschwemmt werden können. Früher tranken z.B. Maler Gundermanntee, um Vergiftungen durch bleihaltige Farben vorzubeugen. Und da haben wir den Grund, warum der Gundermann keine Medizinalpflanze (im Sinne der Kommission E) sein kann: er ist dafür da, dass wir NICHT krank werden. Also eine „Gesundbleibepflanze“. Vor allem dazu da, das Störende adhoc auszuleiten und gar nicht erst krank zu werden.

Anwendung:

  • Heuschnupfen
  • Magenschleimhautentzündungen
  • chronischer Bronchitis
  • chronischem Schnupfen

Die bekannte Phytotherapeutin Ursel Bühring empfiehlt den Gundermann aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts zum aktuten Binden von Schwermetallen (z.B. Quecksilber beim Entfernen von Amalgam-Plomben, gleich Gundermanntee zum Ausspülen verwenden und an diesem und dem folgenden Tag mehrere Tassen Gundermann-Tee trinken) und berichtet über eine lange Tradition zur Vorbeugung von Bleivergiftungen bei Büchsenmachern (Bleikugeln) und Malern (Bleiweiß). Diese tranken gern Gundermanntee als Präventionsmaßnahme. Diesem Gedanken folgend würde ich die Verwendung von 4-5 Blättchen in Tee oder Smoothie vor allem denjenigen Altbaubewohnern (Baujahr bis ca. 1930) empfehlen, die nicht sicher sind, ob ihr Wasser noch durch Bleirohre fließt.

Was die wenigsten wissen: auch Pestizide werden durch Gerbstoffe gebunden (das ist wiederum für alle interessant, die auf dem Land wohnen wo Felder in konventioneller Landwirtschaft bestellt werden).

Lecker in der Küche

Gundermann schmeckt ausgeprägt herb-aromatisch. Ideal für Kräutersalze, Pestos, Würzöle, Kräuteraufstriche, Quiches, zum Würzen herzhafter Speisen und Grillgerichte und in Kräuterlikören. Besonders delikat als Dessert, mit Schokolade überzogen.

Früher wurde der Gundermann auch Gartenhopfen, engl. „Ale-hoof“ genannt, was ihn als wichtige Zutat für das Bierbrauen (speziell das englische „Ale“) ausweist.

Pflanzen Sie sich das wohlschmeckende und nützliche Pflänzchen am besten einfach in einen Balkonkasten, dort bildet er dekorative Ranken.

Wilde Grüne Smoothies – Leseprobe

Das Buch Wilde Grüne Smoothies (vegan) ist der derzeit ausführlichste Ratgeber über Wildkräuter-Smoothies. Wildkräuter sind unsere heimischen Superfoods. Das Buch „Wilde Grüne Smoothies“ gibt auf 204 Seiten Sicherheit, wie Geschmäcker und Wirkung für Gesundheit, Schönheit und Wohlgefühl zu bewerten sind. Das Buch „Wilde Grüne Smoothies“ ist aufgebaut wie eine Kräuterwanderung mit Smoothie-Workshop. 50 leckere Grüne Smoothie-Rezepte mit tollen Bildern laden zum Probieren und Experimentieren ein.

  • 50 Grüne Smoothie-Rezepte für alle Jahreszeiten
  • 50 Wildkräuter-Portraits: heimisch, roh essbar, leicht zu finden
  • Glossar Bio-Wirkstoffe Wildkräuter für Gesundheit, Schönheit & Wohlbefinden
  • Wildkräuter-Sammelkalender

WildkraeuterSmoothies_2

WildkraeuterSmoothies_4 WildkraeuterSmoothies_3

WildkraeuterSmoothies_5

Frauenpower-Smoothie

Bildschirmfoto 2014-05-14 um 12.36.30

Körper und Seele in Balance – Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe sind das Dreigestirn der Frauenkräuter. Das weibliche Wohlbefinden ist zyklisch geprägt, und die Kräuter werden traditionell genutzt, um hormonelle Übergangsphasen und monatliche Unstimmigkeiten auszubalancieren. Diese Power schmeckt wunderbar süß, seidig-glatt und macht zufrieden.

ZUTATEN:

1 Handvoll Frauenkräuter: ca. je 5 Blättchen Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe. 1 Banane. ¼ Salatgurke. 4 bis 5 Salatblätter (nach Saison.) 0,1 Liter Wasser. 1 Handvoll Crushed Ice. Ergibt etwa 0,4 Liter.

ZUBEREITUNG:

• Kräuter und Salat waschen
• Gurke waschen, mit Schale grob in Stücke schneiden
• Banane schälen und grob zerteilen
• Wasser und Crushed Ice in den Mixer füllen
• Banane, Gurke, Salatblätter und Kräuter dazugeben. Mixen.

Tipp: Für die rohköstliche Ernährung im Winter je 1 Prise getrocknete Schafgarbe, Frauenmantel und Gänsefingerkraut in Wasser einweichen, über Nacht ziehen lassen und mitmixen. Ansonsten getrocknete Kräuter als Tee aufbrühen, erkalten lassen und statt Wasser in den Mixer geben.

Guten Appetit bei dieser kleinen Kostprobe aus meinem Buch „Wilde Grüne Smoothies“, erschienen im Hans-Nietsch-Verlag. Foto © Sammy Hart.

> Grüne Smoothies … gefährlich?


Kann etwas Gutes schlecht sein? Ja! … und wie! Genau das ist es, was das Leben so spannend, aber auch schwierig macht. Udo Pollmer hat in „Deutschlandradiokultur“ mit dem Beitrag „Grüne Smoothies – Leberschaden inklusive“ einen hoch erfolgreichen Aufreger – 342 Personen gefällt das, 351 mal geteilt, 161 Kommentare. 🙂 – in die Smoothie-Szene gepoltert. Chapeau! Nun möchte ich allen, die ernsthaft an „Grünen Smoothies“ interessiert sind – und das sind viele – hier die Überlegeungen mitteilen, die mich bewegt haben, als ich das Buch „Wilde Grüne Smoothies“ verfasst habe. Bitte verzeiht, wenn das eine oder andere wenig „charmant“ klingt. 😉 Udo Pollmer hat natürlich „teilrecht“. In jedem Gerücht steckt ein Körnchen Wahrheit. Klar… wenn ich jeden Tag hochdosiert „Grün“ zu mir nehme, ohne eine Kuh zu sein, kann ich durchaus kurz- bis mittelfristig gesundheitliche Probleme bekommen. Dem Menschen fehlt der Pansen zum Wiederkäuen.

Wie man Grüne Smoothies „körperfreundlich“ zubereitet …

Es hilft ein leistungsstarker Mixer, der als „Zerkleinerer“ einen wichtigen Part der Kohlehydratverdauung aus dem Mund (wir alle schaffen es nicht so intensiv zu kauen, dass wir z.B. Wildpflanzen voll aufschlüsseln könnten) heraus „vorverlegt“. Der zweite, ebenfalls im Mund stattfindende Verdauungsprozess für Kohlehydrate (vor allem Stärke), ist das Einspeicheln, d.h. es wird begonnen, den zerkleinerten Nahrungsbrei mit Amylase enzymatisch aufzuspalten. Das Einspeicheln wird in einschlägiger Literatur zwar erwähnt, in der Praxis aber in Rezepten und Anweisungen leider meist unterlaufen („Du merkst selbst was Dir guttut …“). Ist der Grüne Smoothie zu flüssig, wird er reflexhaft und schnell (weil’s so bequem ist 🙂 ) heruntergetrunken, das Einspeicheln wie beim Kauen entfällt – nicht gut! Meines Erachtens ist es darum sinnvoll, dass der Grüne Smoothie „Konsistenz“ aufweist. Außerdem rein kulinarisch: Wasser ist kein Geschmacksträger. Das kann man auch gut separat trinken. Es gehört zu den Grundregeln eines Grünen Smoothie, dass keine zusätzlichen Eiweiße oder Fette hinzugefügt werden. Warum? Weil deren Verdauungsprozess dieser Nahrungskomponenten im Körper anders abläuft. Wenn wir einen Grünen Smoothie schnell, frisch und unangestrengt verdauuen wollen, unterliegt er dem Reinheitsgebot: also Wasser, Frucht, Blattgrün (Wilde Grüne Smoothies, Seite 42).

Kleiner Exkurs: „Je bequemer, desto gefährlicher“

Dies gilt übrigens generell im Leben, nicht nur für Grüne Smoothies … Beispiel: Schnelle Autos sind toll, versauen aber die Umwelt. Und sorgen dafür, dass wir und zu wenig bewegen. Letzteres führt unweigerlich zur häufigsten Todesursachen in unserer zivilisierten Welt: Herz-Kreislaufkrankheiten. Beispiel: Eine warme Wohnung, in der man bei 25°C im T-Shirt vor dem Fernseher liegen oder am Computer sitzen kann ist toll. Leider fördert dieses Raumklima gleichermaßen die Ausbreitung von „zwischenmenschlichen Infektionen“ und den Schimmelpilzbefall, der wiederum zu Streit mit dem Vermieter und Allergien führt. In meiner Mühle z.B. leben wir bei einem Raumklima von 16 – 18 °C (Baudenkmal) – und haben derlei Probleme nicht.

Die Dosis macht das Gift

Bei der Recherche für mein Buch bin ich bei vielen Veröffentlichungen zum Thema „Grüne Smoothies“ auf eine Geisteshaltung gestoßen, die mich erstaunt hat: „Viel hilft viel“. Da wird klassifiziert in „Anfänger“ und „Fortgeschrittene“, als ginge es darum, den Rekord als „Green Giant“ zu brechen. Diese Denkrichtung (aber auch nur diese) thematisiert Pollmer in seiner Polemik. Nach meinem Wissensstand möchte ich folgendes zu bedenken geben:
1. „Weniger ist mehr“  – Grüne Smoothies sind per se hochdosiert:

Schaffe ich es, die Inhaltsstoffe in einer wesentlich höheren Dichte aufzuschlüsseln, als mein Körper kann, heißt das nicht, dass mein Körper das braucht oder in der Lage ist, daraus Nutzen zu ziehen. Logischer Gedankengang wäre: Die Mixertechnologie stellt und eine derartige Qualität zur Verfügung, dass wir WENIGER brauchen. Mir persönlich reichen 0,1l bis 0,2 l Wilder Grüner Smoothies als „Tagesdosis“ durchaus. Natürlich sind Wildkräuter an Inhaltsstoffen erheblich konzentrierter als Kulturpflanzen (Wilde Grüne Smoothies, Seite 12). Wenn ich also z.B. Brennessel in meinen Smoothie gebe und sie hat 173 mg Chlorophyll b und Spinat 20 mg (pro 100 g essbarem Inhalt), dann brauche ich doch nicht lange rechnen, wie viel ich von diesem Super-Booster trinken muss um meinen Tagesbedarf zu befriedigen. Als „Nicht-Rechenkünstler“ würde ich sagen: viel, viel weniger!! 2. „Gartenabfälle“? – ach nein, wie humorlos 🙁

„… Denn für grüne Smoothies kommen sogar Gartenabfälle in den Mixer – neben Radieschenlaub auch Rhabarberblätter oder Unkraut wie Brennnesseln und Sauerampfer; dazu eine Handvoll Laub von Bäumen, verfeinert mit Brokkolisprossen. Das ist so neu nicht: Eine Brühe aus Brennnesseln und Rhabarberblättern nimmt der Biobauer zur Bekämpfung von Blattläusen.“ Deutschlandradio, Gefährlicher Küchentrend 

Der Autor und seine redaktionellen Erfüllungsgehilfen polemisieren weiter. Also die Natur – und das kann ich, da ich mit ihr zusammenlebe, aus erster Hand berichten – kennt keine „Gartenabfälle“. Ihr ist es egal, ob wir das Radieschen essen oder das Kraut (Igitt??) – es gibt übrigens prima Radieschensuppe aus Radies & Blatt, die Endlische Cottageküche folgt da einer anderen Tradition – ob unsere Tulpen gerade stehen oder „wasauchimmerwirgeradeschönfinden“ … Frage: Bekommt uns Radieschenkraut? Bekommen uns Brennesseln? Bekommt uns Sauerampfer? (Rhabarberblätter bekommen uns NICHT – das weiss jedes Kind). Und wenn ja – wie viel bekommt uns? Hier gilt siehe oben – je feiner aufgeschlüsselt, desto weniger (ver-)braucht der Mensch. Eigentlich praktisch – oder? Ein Grundwissen, was einem bekommt und was nicht, ist für ein glückliches Leben generell unverzichtbar. Aber das lässt sich durchaus zu erwerben. Besucht eine Kräuterführung. Du musst dir nur immer vergegenwärtigen, dass ALLES, was hochEFFEKTIV ist, mit Fingerspitzengefühl dosiert werden will. Denn:

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus.  Die dritte Defension wegen des Schreibens der neuen Rezepte. In: Septem Defensiones 1538

Die im Beitrag gescholtene Brennnessel z.B. genießt seit jeher als Frühjahrskur hohes Ansehen. Und das umschreibt den Rahmen der evaluierten Dosierung. Alles andere ist alles andere.

3. … EHEC und böse Sprossen…

In diesem Absatz wird alles miteinander verheiratet, was nicht zusammengehört. Nicht nur, dass bereits 2011 durch eilige Berichterstattung über die EHEC-Keime ein völlig unschuldiger norddeutscher Familienbetrieb in die Insolvenz getrieben wurde. Auch die These „Glücklicherweise konnten damals viele unvorsichtige Esser durch ein nicht zugelassenes gentechnisches Präparat gerettet werden,“ ist meines Erachtens eine Räuberpistole erster Güte. Soviel ich aus heilmedizinischen Kreisen weiss, wurden die Patienten über schlichte Bluttransfusionen gerettet. Brokkolisprossen indes werden derzeit nachweislich mit Erfolg von Prof. Dr. rer. nat. Ingrid Herr, Leiterin  OnkoChirurgie Universitätsklinik Heidelberg, in einem der seltenen, von Pharmaunternehmen unabhängigen Forschungsprojekten über die Wirkung von LEBENSMITTELN auf Krebs untersucht.

–>> Link zum Forschungsprojekt „Brokkolisprossen/Pankreaskarzinom“ der Universitätsklinik Heidelberg

4. Rohe Blattgemüse sind die wichtigste Ursache von Lebensmittelvergiftungen“?

Halali … Tolle Theorie, die ich voller Freude anzweifle! Beweislage? Offen. Aber … bringt sicher viel Aufmerksamkeit (siehe oben). Dieser Strategie kann ich persönlich nicht mehr viel abgewinnen. Ich möchte nur noch DInge schreiben, die den Menschen nutzen…

Noch ein PRAXIS-TIPP:  Passt auf mit der Oxalsäure!

Ich bin inzwischen einigen Mixerexperten mit „Erfolgsrezept“ begegnet:

Frucht (z.B. Mango) +  Spinat (tolle Farbe) = Verkaufserfolg

Dieses Rezept solltet ihr auf Dauer vermeiden. Spinat enthält viel Oxalsäure. Wie auch Rhabarber, Sauerklee, Sauerampfer. Das mag für den gesunden Körper – ab und zu genossen – durchaus einen willkommenen „Trainingsseffekt“ haben. Nicht aber im täglichen Dauergebrauch. Nicht in der Dosierung, die in einem Grünen Smoothie bequem möglich ist. Wenn ihr hingegen oxalsäurehaltige Pflanzen wegen ihrer Limenttenfrische ab und zu genießt – wie eben auch ein Stück Rhabarberkuchen – seid ihr voll Vergnügen auf der sicheren Seite.

Dies ist meine persönliche Meinung und ersetzt weder Arzt oder Apotheker 🙂
Herzlich

Eure
Herbalista

Versendet von meiner Wiese

Sauerampfer

Der (Wiesen-)SAUERAMPFER (Rumex acetosa) ist der Vitamin-C-Lieferant – Frühlingsfitness von innen. Schon ein paar Blättchen verleihen Grünen Smoothies die Frische von Limetten. Der Sauerampfer wird er seit jeher gern zu Sauerampfersuppe und Grünen Kräutersaucen verarbeitet. Hervorragend schmeckt der Vitamin-Booster auch als Erfrischungsgetränk, indem man den Presssaft mit Wasser verdünnt. Der Sauerampfer hat die aktivierenden Eigenschaften eines typischen Frühlingskrauts:

  • blutreinigend
  • harntreibend
  • das Immunsystem stärkend

Wir finden die lanzettförmigen Blätter mit den typischen „Flossen“ am Ansatz  in erntefreundlich üppigen Mengen auf nährstoffreichen, feuchten Wiesen. Beste Erntezeit sind April und Mai. Danach wächst er langsamer, die Blätter sind fester, er ist aber ist aber weiterhin püriert (Smoothies, Suppen, Saucen) gut verwendbar.

Die Pflanze ist robust, 3- bis 4-maliges Abernten fördert den Austrieb frischer Blätter. Sauerampfer enthält zwar viel Oxalsäure, jedoch kaum mehr als Rhabarber, Mangold oder Spinat, außerdem Eiweiß, Flavonoide und viel Vitamin C.

ACHTUNG! Wegen des hohen Oxalsäuregehalts roh (Salat, Smoothie) höchstens 1 Handvoll verzehren. Am liebsten mag ich ihn wild-frisch im Wildkräuter-Smoothie – oder das ganze eiskalt als Sauerampfer-Sorbet mit Gundermann.

 

 

Chlorophyll – Vitalstoff Nr.1

Blattgrün ist einer der hochwertigsten Energieträger, die uns zur Verfügung stehen. Im Blatt wandelt sich Licht in ein Lebensmittel um. Wildpflanzen sind besonders reich an konzentriertem Chlorophyll. Sie erkennen das am intensiven Grünton und dem aus Blattgrüngeprägt „günen“ Geschmack, der sich aus dem Zusammenspiel verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe ergibt. Jede Pflanze weist hier eine spezifische, unverwechselbare Zusammensetzung auf. Die Pharmazie hat sich darauf spezialisiert, einzelne, besonders wirksame zu isolieren und synthetisch herzustellen. Mittlerweile mehrt sich allerdings die Einsicht, dass die Wirksamkeit sich erst durch das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe ergibt. Dieses ist kaum erforscht und nahezu unmöglich nachzubauen. Man bekommt aber das Original auf Wald und Wiese. Und zwar kostenlos.

kraeuterwanderung_042015_4190189In Wildkräutern liegen die Pflanzenstoffe konzentriert vor. Sie schmecken ungewohnt intensiv, sind besonders reich an Blattgrün und je nach Pflanze an Scharf- und Bitterstoffen, ätherischen Ölen, Flavonoiden, Carotinoiden, Cumarinen, Gerbstoffen, Saponinen, Senfglycosiden. Diese Inhaltsstoffe werden in der Küche wegen ihrem Geschmack und in der Naturheilkunde wegen ihrer Wirkung geschätzt. Rezept und Rezept.

Ein Großteil der pflanzlichen Inhaltsstoffe ist in die Blattstruktur eingeschlossen wie in einem Safe. Wir müssten extrem lange kauen, um sie verfügbar zu machen. Herkömmliche Küchentechniken richten sich darum immer darauf, das wilde Grün zu zähmen: durch kochen, blanchieren, einlegen. Dabei geht jedoch durch Hitze und Dauer der Zubereitung leider ein Großteil der wertvollen Pflanzenstoffe und Vitamine verloren. In dieser Hinsicht sind Hochleistungsmixer eine Revolution. Sie können die feste Zellstruktur der Pflanzen aufzubrechen, und die Inhaltsstoffe nahezu komplett zur Verfügung zu stellen. Ohne sie in ihrer Wirkung zu beieinträchtigen, wie dies bei der Zubereitung durch Kochen oder Braten der Fall ist. Dies macht gerade die Wilden Grünen Smoothies zu einem besonders wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung. Schon ein Glas am Tag – statt einem Frühstück genossen, kann Ihre persönliche Nährstoffversorgung innerhalb von 6 Wochen grundlegend verbessern. Das Ergebnis ist sichtbar und fühlbar: Durch mehr Energie und Lebensfreude, Müdigkeit verfliegt, das Gewicht nähert sich langsam dem Idealgewicht, Haut und Haar bekommen mehr Spannkraft.

Taubnessel

Taubnessel

TAUBNESSELN (Lamium) sind eine wilde Entdeckung … Goldnessel, Gefleckte Taubnessel und Weiße Taubnessel. Kinder saugen am liebsten den honigsüßen Nektar aus den Blüten. Absolut überraschend aber schmeckt das Blattgrün: die Goldnessel blumig-aromatisch, die Gefleckte (rote) Taubnessel waldig mit Champignonnote, die Weiße Taubnessel nesselig-süß. Welche euch am besten schmeckt, das müsst ihr selbst herausfinden – hier gehen die Geschmäcker auseinander. Taubnesseln eignen sich hervorragend um Grüne Smoothies, Limonaden oder Drinks zu aromatisieren, schmecken köstlich in gehackten Kräutern über Suppen und Gemüse, in Salaten oder Kräutersaucen.

Die Taubnessel ist eine „Gute-Laune-Pflanze“. „Wer sie genießt, lacht gern, denn ihre Wärme, die auf die Milz einwirkt, erheitert das Herz“, schreibt schon Hildegard von Bingen. Auch in Schweden sagt man der Taubnessel traditionell eine gemütsaufhellende Wirkung nach. Taubnesseln enthalten Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe – ideal also, um das Immunsystem in Schwung zu bringen.

Die Taubnessel wird traditionell eingesetzt zur Behandlung von

  • Hautkrankheiten
  • Entzündungen der Mundschleimhaut

Die Weiße Taubnessel (Blüte) ist von der Kommission E als Arzneipflanze anerkannt.

Wenn ihr die Taubnessel erst einmal für euch entdeckt habt, werdet ihr feststellen, dass sie von März bis November unermüdlich blüht. Im vergangenen Winter hat meine Taubnessel sogar „durchgemacht“, bis auf 3 Wochen im Januar. Mehr Pflanzen-Information in „Wilde Grüne Smoothies“. Auch Pflücken macht Freude: Die Taubnessel brennt nicht …

Löwenzahn

 

Mach' es wie die Hummel ...  Den honigsüßen Nektar enthält die Blüte, solange man die Staubgefässe sieht ...

Mach‘ es wie die Hummel … Den honigsüßen Nektar enthält die Blüte, solange man die Staubgefässe sieht …

Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist die No.1 der Kräuter, um im Frühling schnell in Form zu kommen. Löwenzahn enthält 5-mal so viel Eiweiß, 8-mal so viel Vitamin C und doppelt so viel Kalium (bis zu 4,5 Prozent), Magnesium und Phosphor wie Kopfsalat.

Seine sanften Bitterstoffe (Amara) können den Stoffwechsel aktivieren, beseitigen Völlegefühl, verbessern die Nährstoffaufnahme des Körpers und die Muskelspannung. In Italien und Frankreich gilt Löwenzahnsalat als Delikatesse und wird als Gemüse oder Gemüsesalat verarbeitet. In England werden aus den Blüten Löwenzahnwein, -sirup und -honig hergestellt. Wer also einen Ausgleich zum üppigen Osterfrühstück sucht, dem empfehle ich für die Osterwoche Löwenzahn-Smoothies. Als Kur sollte man den Löwenzahn höchstens 3 bis 5 Wochen anwenden. Der Körper gewöhnt sich sonst an die Bitterstoffe und wird desensibilisiert.

Im Moment steht der Löwenzahn in voller Blüte. Für Wilde Grüne Smoothies verwenden wir die jungen Blätter und die honigsüße Blüte (Blütenkopf mit den Fingern abzwicken). An dieser Stelle möchte ich gleich mit einem populären Irrtum aufräumen: die „Milch“ im Löwenzahnstängel ist nicht „giftig“. Vermutlich liegt die Wurzel dieser Anweisung, die wir alle kennen, in dem Drang besorgter Mütter, ihre Kinder davon abzuhalten, sich die Kleidung mit ewigen Flecken zu entwerten …

Löwenzahn wirkt aktivierend auf

  • Galle
  • Nieren
  • Leber
  • den Stoffwechsel

weshalb er speziell zum „Body-Shaping“ empfohlen wird.

Die Blätter des Löwenzahns sind von der Kommission E als Arzneipflanze anerkannt.

Wenn ihr jetzt im Frühjahr schnell fit werden wollt, empfehle ich euch täglich eine Hand voll Löwenzahn. Als Suppengrün, im Salat, im Wilden Grünen Smoothie. Guten Appetit!

Flower Power-Smoothie

Ahornblüten-Smoothie und Schlehenblüten-Smoothie schmecken besonders köstlich. Probiert es mal – es ist ganz einfach. Schon 5-10 Blüten in den Smoothie und einige zur Deko – fertig. Ahorn schmeckt süß, grün, baumig nach Nektar – Ahort enthält viel Saccharose, wer kennt nicht den leckeren Ahornsirup. Die Schlehe schmeckt überraschend raffiniert mit einem Hauch Bittermandel.

smoothie_low

Heute bin ich in Stuttgart auf der Slow-Food Messe „Markt des guten Geschmacks“. Hier blühen die Bäume und so hab ich mir von der nächsten Wiese und als Topping ein paar Blüten in meinen Frühstücks-Smoothie gezupft.

ZUTATEN:

  • 1 Handvoll gemischte Wiesenkräuter: junger Giersch, Löwenzahn, Zaunwicke, Spitzwegerich
  • 10 Schlehenblüten
  • 1 Bio-Banane, geschält
  • 1 Bio-Apfel mit Schale und Kernhaus,
  • 1/2 Zitrone, geschält
  • 0,1 Liter Wasser
  • 1 Handvoll Crushed Ice

Ergibt etwa 0,4 -0,5 Liter.

Wie immer alles in den Mixer: Zuerst die Eiswürfel, dann das weiche Obst, dann die Kräuter. Ca. 20 Sekunden mixen, noch ein paar Blüten darübersteuen – fertig! Welche  essbaren Wildpflanzen zur Zeit für deinen Smoothie wachsen findest du im Sammelkalender und in „Wilde Grüne Smoothies“ auf Seite 200. Also, hinaus ins Wilde Grün, genießt die Baumblüte!