REZEPT: „Grüne-Smoothie-Dressing“ zum Winteraustreiben

Bachbunge_Brunnenkressesalat2

Der letzte Schnee taut, im Bach sprießt als erster Vitamin-C-Booster die Bachbunge (auch Bach-Ehrenpreis genannt). Herbfrisch mit leichter Bitternote soll sie den Cholesterinspiegel senken: Genau das Richtige um gut durch den Winter zu kommen. Im Salat neben der Bachbunge noch Brunnenkresse (sie wuchs danaeben). Diese ist besonders reich an Senfglycoliden: Dem Feinschmecker bekannt als Delikatesse, dem Naturheilkundler als natürliches Antibiotikum. Gut für die Immunabwehr also. Dazu ein leichtes Grüne-Smoothie-Dressing – ganz ohne Sahne! Hmm – lecker!

ZUTATEN: (pro Portion)

Für den Salat:

  • 1 Hand voll Bachbunge & Brunnenkresse
  • 1 Hand voll gemischter Salat: Pflücksaat, Rote Bete-Blätter, Radicchio, Mangold
    Der Rote Kringel ist ein gespaltener Mangoldstiel. 🙂

Herbalista’s Grüne-Smoothie-Dressing:

  • 1 Teil Bio-Sonnenblumenöl (kaltgepresst)
  • 1 Teil Weißweinessig
  • 1 Teil Weißwein
  • 1 Msp. Galgant (oder Pfeffer)
  • 1 Msp. Meersalz
  • ½ TL Honig (vegan: Agavendicksaft oder Rübensirup)
  • 1 Salatstrunk oder Blattreste zum Emulgieren

ZUBEREITUNG DRESSING:

  • In den Mixer geben (am besten Hochleistungsmixer. Für den Familienalltag nehme ich z.B. den „Kleinen“ von Bianco).
  • 30 Sekunden auf höchster Stufe mixen.

Durch den Salat entsteht eine cremige Konsistenz wie sonst nur durch Zugabe von Sahne oder Yoghurt. Angenehm leicht – entlastend für den Cholesterinspiegel – lactosefrei!

Weitere Rezepte findest du in meinem Wildkräuter-Klassiker
 „Wilde Grüne Küche“. 10 Wildkäuter – 50 Rezepte: Schnell, einfach, mit To-go-Variante. Vegetarisch | vegan. 192 Seiten. Guten Appetit! > Hier bestellen

 BUCH 7 , Bücher kaufen und Gutes tun |CO2-neutral, Versand kostenlos. Buch 7 spendet 75% des Gewinns an soziale, kulturelle und ökologische Projekte!

Newsletter:


Brennnessel – Heilpflanze des Jahres 2022

 Brennnessel (Urticae dioica) – unsere Energiepflanze Nr.1

Brennnessel (Urticae dioica) – unsere Energiepflanze Nr.1

Die BRENNNESSEL (Urtica) – Heilpflanze des Jahres 2022 –  ist unter den Wildkräutern unsere wichtigste heimische Heil- und Ernährungspflanze. Wenn man weiß, wofür sie alles nützlich ist, versteht man, warum sie sich wo energisch wehrt: es bliebe schlicht nichts übrig. Man kann also zurecht sagen: ein echtes Superfood mit Spitzenwerten, was Eiweiß, Eisen, Kieselsäure und Chlorophyll anbelangt. Sie enthält z. B. 30-mal so viel Vitamin C und 50-mal so viel Eisen wie Kopfsalat.

Das wussten die Frauen früher so zwar nicht … Was aber Brennnessel_in-Berlinbekannt war, war die wunderbare Wirkung der Brennessel auf Haut und Haar. Im Frühjahr und Herbst wurde  zur „Zeit der Mauser“ eine 3-wöchige Trinkkur mit Brennnesseltee gemacht und der Tee zugleich äußerlich als Haarspülung verwendet – für volles Haar bis ins hohe Alter.
Männer wiederum schätzten vor allem die Brennnesselsamen. Sie sind reich an essenziellen Fettsäuren, wurden zur Steigerung der Vitalkräfte, als Aphrodisiakum und als Potenzmittel gegessen. Wegen dieser unglaublichen Vielseitigkeit und speziell mit Verweis auf Paracelsus Empfehlung über die Wirksamkeit der Brennnessel bei Gelenkschmerzen wurde sie für 2022 zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Eigenschaften: Als Vitalkur in Frühjahr und Herbst

  • blutreinigend
  • entwässernd
  • blutbildend
  • blutzuckersenkend
  • Haarwuchs fördernd
  • Potenz steigernd
  • hilfreich bei rheumatischen Erkrankungen

Die Brennnessel ist von der Kommission E als Arzneipflanze anerkannt.
>> zum Apotheker-Interview: „Brennnessel als Heilpflanze“

WILDKRÄUTER KÜCHE: In der Küche verwenden wir das ganze Jahr die weichen oberen Blätter roh in Wildkräuter-Smoothies oder als Brennnessel-Carpaccio (vorher walzen und mit Olivenöl bestreichen), in Wildkräuterspinat, Aufläufen und als Tee. Das Aroma der Blätter ist spinatartig-nesselig, das der Samen nussig. Die Brennnessel schmeckt vor allem in Pasta, Risotto und Quiche wirklich hervorragend, was eigentlich kaum zu glauben ist. Aber so ist die Natur – immer für eine Überraschung gut. Leckere Smoothie-Rezepte quer durchs Jahr habe ich für euch im Buch „Wilde Grüne Smoothies“ zusammengestellt.

Inhaltsstoffe: Eiweiß, Eisen, lösliche Kieselsäure, Kalium, Magnesium; 1 bis 2 Prozent Flavonoide

STANDORT: Liebt nährstoffreiche Böden in der Nähe von Siedlungen. Wächst an Waldrändern, am Kompost, im Ödland.

WILDKRÄUTER SAMMELN: Die Brennnesel ist ein Nitratsammler, wir pflücken darum immer die junge Triebe (die oberen 4 bis 5 Blätter) von März bis Oktober, die Fruchtstände, die im Spätsommer wie dicke Kordeln zwischen den oberen Blättchen hängen. Öfter zurückschneiden. Tipps & Tricks: Wenn man Blätter fest zwischen die Finger nimmt, knicken die Brennhärchen um und können einem nichts anhaben. Wer sichergehen will, trägt Einmalhandschuhe.

Buch-Empfehlung:
-> „Brennnessel“ – Rezepte für Vitalität, Schönheit und Genuss

Brennnessel-Rezepte:
-> „Brennnessel-Bier“ – Rezept und Zubereitung des legendären Nettlebeeers
-> „Brennnessel-Brotkuchen“ – Outdoor-Rezept für den Feuerplatz
-> „Brennnessel-Elixir“ – aus Brennnesselsamen.  Vitaltonikum und Happy Hour …
-> „Brennnessel-Bowl mit Hederich-Schote“ – Brennnessel-Rezept für den Herbst

-> „Brennnessel-Haarkur“ – Schönheits-Tipp für Frühjahr und Herbst

 

 

Wilder Podcast: „Kraut im Ohr“

Es wird lecker … mit Wildkräuter-Smoothies holst du dir in Frühling & Sommer die volle Pflanzenpower ins Glas. Worauf’s ankommt? Darum geht es in der 40. Folge des Wildkräuter-Podcasts „Kraut im Ohr“ …

Lass dich in „Frei“-Zeiten jeglicher Art, in Bus, Bahn und beim Bügeln von der wunderbaren Melanie Rieken auf Wald & Wiese einladen. Den Podcast „Kraut im Ohr“ der beiden Kräuter-Expertinnen Melanie & Mo kannst du kostenlos auf itunes, spotify oder deezer abonnieren >> hier

Viel Spaß – wir hören uns!

Welche Wildkräuter-Smoothies hast du der Nachbarin mit Krebs gebracht?

Frage:

Frage: „Hallo Leonie – Ich bin auf Ihre Internetseite gestossen und bin sehr interessiert an Ihrem Rezept für den grünen, Wildkräuter-Smoothie, den Sie ihrer Nachbarin damals gebracht haben. Meine Mutter hat Krebs und ich würde ihr

Weiterlesen

Kräuter&Pädagogik: Du glaubst du stehst im Wald?

Du meinst es gut, und keiner versteht dich? (Wild)Pflanzen kommunizieren mit Terpenen, Menschen mit Worten. Dabei kann einiges Schiefgehen. Warum???!!!??? Über deine Frage hab ich lang nachgedacht – denn sie hat’s in sich. Nimm dir 3 Minuten Zeit für Leben und Erkenntnis … hier die Frage: „Ich habe dieses Jahr eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin gemacht und bin im Buchhandel beim Stöbern für Fachliteratur auf dein Buch „Wilde Grüne Smoothies“ gestossen


und es hat mich sofort begeistert. Schnell war für mich klar, das wird mein Thema für die Weiterlesen

Schachtelhalm-Melonen-Smoothie „Bodyformer“

Macht schön – schmeckt angenehm herb! Ein Geheimtipp für straffe Konturen und glänzendes elatisches Haar ist der Ackerschachtelhalm. Er ist die Wildpflanze mit dem höchsten Gehalt an Silizium.

Silizium ist der Grundbaustein für unser Bindegewebe – und damit für Faszien, das stützende Gewebe sowie für die sogenannten „Hautanhang-gebilde“: Haare und Fingernägel.

Zu viel Sitzen, Stress, salzhaltige Ernährung (und die Macht der Schwerkraft) belasten die Gefäße mit den Jahren. Gerade für Frauen ein Thema, ihr Bindegewebe ist weicher. Wenn ihr eure schönen Beine also nicht mit Cellulite und Krampfadern beschweren wollt, solltet ihr Weiterlesen

Kräuterwanderung + Workshop „Wilde Grüne Smoothies“

Wildkräuter sind unsere heimischen „Superfoods“: Sie überbieten Salat & Gemüse um das bis zu 23fache an Vitaminen, Enzymen und Antioxidantien. Im Grüne-Smoothie-Workshop mit Kräuterwanderung erfahren welche Wildkräuter für Wilkräuter-Smoothies besonders geeignet sind und wie ihre Heilkräfte und Wirkstoffe im Wechsel der Jahreszeiten in der Ernährung nutzt. Leiterin: Gabriele Leonie Bräutigam (Autorin „Wilde Grüne Smoothies“).

Termine 2018:
28. Juli 2018:  Kräuterwanderung + Smoothie-Workshop – noch 9 Plätze
04. August 2018: Kräuterwanderung + Smoothie-Workshop
– jetzt buchen

Mixerinfo: Im direkten Vergleich kommen zum Einsatz Vitamix TNC 5200, Bianco puro, Bianco primo

Anmeldung erforderlich. Auch als Geschenk-Gutschein. Bitte mitbringen: Feste Schuhe zum Wechseln, Stift und Notizblock, Sammelkörbchen. Treffpunkt Oedmühle. Die Kräuterwanderung beginnt um 10 Uhr, dauert ca. 2,5 Stdunden, der anschließende Workshop endet gegen 14:30. Kursgebühr: 59,- Euro + Materialgeld 9,- Euro. Buchung per e-mail: leonie(at)herbalista.eu Tel: 09154 – 9156964

Veranstaltungsort: Oedmühle, Am Weinberg 2, 91249 Weigendorf-Oed. Auf der Frankenalb bei Nürnberg

Sprechstunde: „Kann ich Kokoswasser in Grüne Smoothies mixen?“

SPRECHSTUNDE: Du willst es wissen? --> Frag' hier


Wildkräuter-Grüne-SmoothiesFrage:
  In Ihrem Buch schreiben sie, man soll keine Milchprodukte oder auch Pflanzenmilch, etc. in die Smoothies mixen, das leuchtet mir ein, wie sehen Sie es aber mit Kokoswasser? In Büchern mit Rezepten für „normale“ grüne Smoothies wird Kokoswasser gerne dazu gemischt, da es doch etwas Geschmack hat und einige gute Inhaltsstoffe und ganz wenig Fett – was ja auch nicht schlecht für die Verdauung der grünen Smoothies ist.

Ich habe bis jetzt schon öfters Kokoswasser dazu gemischt, nicht ausschließlich, immer mit Wasser gemischt, ungefähr 0,3l bei einem 1l Smoothie. Soll ich das lieber nicht machen? Aja, und eine kleine Frage noch: Beim Rezept „Vitaminbombe“ kommen da wirklich alle 7 Kräuter hinein? Oder soll das oder bedeuten? Mir kommt das so viel vor, viel mehr Grün als bei allen anderen Rezepten und dann ergibt das nur 0,7l? Das verwirrt mich irgendwie… (Elisabeth, 13.04.2016) Weiterlesen

Wildkräuter für Einsteiger – jetzt anmelden!

kraeuterwanderung_Oedmuehle_herbalista_Foto_Knut PflaumerStart frei in das neue Wildkräuterjahr! In Zusammenarbeit mit der VHS Hersbrucker Land bietet die staatl. zert.  Kräuterführerin Gabriele Leonie Bräutigam einen neuen Einsteigerkurs für Neugierige und Interessierte. Scharbockskraut und Löwenzahn, Bärlauch und Brunnenkresse: Wildkräuter sorgen dafür, dass wir nach dem langen Winter schnell wieder fit werden. Im frühen Frühjahr strotzen sie vor Vitaminen, Mineralien, Antioxidanzien. Die Themen:

  • Grundlagen des Wildkräutersammelns:

    • Wildkräuter bestimmen
    • Wildkräuter sammeln
    • Wildkräuter-Rezept-Tipps
    • Wildkräuter aufbewahren
    • Wildkräuter und ihre Wirkungen für Gesundheit & Wohlbefinden

Die staatlich zertifizierte Kräuterführerin Gabriele Leonie Bräutigam stellt in vier kurzen Kräuterwanderungen Pflanzen, Inhaltsstoffe und Verwendungsmöglichkeiten zur sofortigen Verwendung vor. Wir ernten jeweils eine Wochenration. Den Feierabend genießen bei einer kurzen Kräuterwanderung in herrlicher Umgebung und zum Abschluss eine Kostprobe! (Die Kräuterwanderungen sind auch einzeln buchbar siehe Kurse 209-212).
Der Kurs bietet über die 4 Termine zu je 1 Stunde Interessierten zum Auftakt der Saison einen idealen Einstieg in die Verwendung unserer heimischen Wildkräuter. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung erforderlich.

Mitbringen: Feste Schuhe, Sammelkörbchen, Gefrierbeutel mit Verschlussklammer, Notizbuch & Stift
Wann? Dienstag, 5. April – 26. April, 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr
Wo? Treffpunkt Oedmühle, Gemeinde Weigendorf
Buchung: http://www.vhs-hersbrucker-land.de
oder per e-mail: leonie(et)herbalista.eu

Kann ich das essen?

Sicher hast du ein paar Fragen zu Wildkräutern und Wildkräuter-Smoothies, bevor du startest. Wildkräuter Sammeln – Wildkräuter bestimmen – Wildkräuter aufbewahren – Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern – Fuchsbandwurm ? In diesem Kapitel erfährst du alles über den sicheren und sinnvollen Umgang mit Wildkräutern. Solltest du danach noch Fragen haben, schreib mir bitte.

Wildkräuter-Wissen auf einen Blick

Spitzwegerich-SmoothieDie 10 goldenen Regeln zum Sammeln von Wildkräutern und Herstellen Wilder Grüner Smoothies: Ernten – Verarbeiten – Genießen. Und warum man sich vor dem Fuchsbandwurm nicht fürchten muss. 

1.     Wildkräuter BESTIMMEN

Ernte nur Wildkräuter, die du kennst. Als sicher gilt die Bestimmung über 3 Merkmale (z.B. Form des Stängels, Geruch, Blütenfarbe o.ä.) Besuche eine Kräuterwanderung und nutze ein Pflanzenbestimmungsbuch. Meine Empfehlung: Die Bücher von Steffen G. Fleischhauer. Nicht alle essbaren Wildkräuter sind für Wildkräuter-Smoothies geeignet. Darum habe ich das Buch „Wilde Grüne Smoothies“ geschrieben. Hier stelle ich dir die 50 besten Smoothie-Wildkräuter mit einem einseitigen Portrait und Foto vor. Wenn du dir nicht sicher bist, gilt die Regel „If in doubt, leave it out“. Es entgeht dir nichts – die Natur ist extrem vielfältig.

2.     Wildkräuter-Snesorik-Test: Nutze deine Sinne

Je nach Boden und Klima können die gleichen Wildkräuter recht unterschiedlich aussehen: groß oder klein, selbst die Farbe der Blätter kann anders ausfallen. Nutze deine Sinne: sehen – fühlen – riechen – schmecken. In dieser Reihenfolge. Der „Wildkräuter-Sensorik-Test“ erspart dir unangenehme Überraschungen. Und belohnt deinen ganzen Körper mit einen ganzheitlichen Erlebnis.

Um Sicherheit zu erlangen, was sich wie anfühlen und wie schmecken sollte, besuchst du am besten zuerst eine Kräuterwanderung.Wenn du es genau wissen willst, würde ich dir: Eine Wildkräuter-Grundausbildung vermittelt

3.     Keine Angst vor dem Fuchsbandwurm

„Ein Sechser im Lotto ist wahrscheinlicher, als sich durch den Verzehr von Waldbeeren mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren“, so Professor Klaus Brehm, Biologe am Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt das Robert-Koch-Institut. Die Krankheit, die unbehandelt zum Tod führen kann, sei zum Glück sehr selten.

Die Infektion mit dem kleinen Fuchsbandwurm (=aveoläre Echinokokkose) ist eine meldepflichtige Krankheit.

Hier zum Link der -> aktuellen Meldestatistik nach Bundesländern des Robert-Koch-Institut. Berlin ist weitgehend vom Fuchsbandwurm unbetroffen (4 Fälle im Jahre 2014), in Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt gab es 2014 keine Neuinfektionen mit Fuchsbandwurm. In Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg je eine gemeldete Neuinfektion. In Bayern traten 21 neue Fälle von Echinokokkose in Baden-Württemberg 20, das sind in beiden Bundesländern 25-30% weniger als im Vorjahr. Das ist dafür, dass die Durchseuchung der Füchse z.B. auf der Schwäbischen Alb mit 100% angegebenen wird sehr wenig.

Entgegen hartnäckiger Gerüchte gibt es keine Hinweise auf die Übertragung durch den Verzehr von Wildpflanzen oder Waldbeeren. Auch besiedeln Füchse immer häufiger Städte und stadtnahe Gebiete. Über 1600 Füchse lebten schon 2006 in Berlin, fünfmal mehr als in den umliegenden Wäldern. Das Futter lockt: Mäuse, Ratten, Katzenfutter …

Infektionsquelle:

Als größte Infektionsquelle für Fuchsbandwurminfektionen wird der enge Kontakt (Schmusen) mit Haustieren angesehen (Hunde oder Katzen, die Mäuse fressen). Prof. Dr. Brehm wies im Interview, das ich mit ihm zu diesem Thema November 2013 führte, auch darauf hin, dass die meisten in Deutschland am Menschen diagnostizierten Echinokokkose-Infektionen gar nicht aus dem deutschen Wald kommen, sondern „Urlaubsmitbringsel“ von Reisen in entsprechend durchseuchte südliche Gebiete sind und dort über Straßenhunde und Straßenkatzen übertragen werden (entweder über „Streicheln“ oder den Kontakt mit dem mitreisenden eigenen Hund). Diese sogenannte zystische Echinokokkose wird in der Statistik gemeinsam mit dem „Fuchsbandwurm“ geführt.

Dazu das Robert Koch Institut:

„Der Mensch nimmt die Wurmeier durch kontaminierte Hände entweder nach direktem Kontakt mit infizierten Endwirten (Fuchs, Hund, Katze), an deren Fell die Eier haften können, oder durch Umgang mit kontaminierter Erde auf. Die Möglichkeit der Übertragung durch kontaminierte Nahrungsmittel (Waldbeeren, Pilze) bzw. kontaminiertes Wasser ist nicht geklärt.

Quelle: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Echinokokkose.html#doc2398572bodyText6

Weil es sich hier jedoch um reine Statistik handelt, habe ich einen erfahrenen Jäger befragt: Er würde Wildwechsel (sichtbar als Trampelspuren im Gras) meiden.

Prävention:

Waschen kann Fuchsbandwurmeier zwar nicht zerstören, die Gefahr aber mindern. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt zur Prävention von Fuchsbandwurm:

• Händewaschen! Vor allem nach dem Kontakt mit Haustieren
• Kochen oder Trocknen der Pflanzen (sichere Prävention)
• Waschen von Waldfrüchten und Wildkräutern

4.     Ernte nur so viel du brauchst

Ernte nur das, was du für dein Leben brauchst. Näherst du dich der Natur mit dem Gefühl der Achtsamkeit, wirst du mit reichen Sinneseindrücken belohnt. Das Ernten der Wildkräuter ist ein Teil des Genusses bei deinem Wildkräuter-Smoothie. Ernte nie mehr, als du in 3 Tagen verbrauchen kannst.

Natürlich kannst du Kräuter auch auf dem Markt oder im Bioladen kaufen. Das ist besser als auf die Vitalstoffe verzichten. Du verzichtest aber auf einen Teil des Erlebnisses.

5.     Wildkräuter Aufbewahren

Verwende zum Sammeln – vor allem im Sommer –  einen Gefrierbeutel mit einem feuchten Stück Küchenrolle am Boden. Unsere heimischen Wildkräuter brauchen viel Feuchtigkeit um knackig zu bleiben. Lege die Kräuter vorsichtig hinein, blase den Beutel etwas auf und verschieße ihn mit einer Gefrierklammer. Die Wildkräuter ruhen nun in einem Luftkissen mit eigenem Mikroklima. So kannst du Wildkräuter und -Blüten im Kühlschrank gut 3-4 Tage aufbewahren. Da der Beutel durchsichtig ist, behältst du den Überblick!

6.     Dein Geschmack ist der „Sensor deines Stoffwechsels“

Wildkräuter sind besonders reich anVitalstoffen. Nun funktioniert aber Körper jedes Menschen etwas anders. Grund dafür ist unser Stoffwechsel, der die Aufschlüsselung unserer Nahrung regelt. So kann es sein, dass dem einem schmeckt, wo der andere ausruft „Ist das bitter…!“. Oder „Ist das sauer…!“. Beide haben recht. Unser Geschmack signalisiert, was sich unser Körper gerade wünscht. Aus diesem Grund sind Wildkräuterezepte immer Empfehlungen, die du an deinen persönlichen Bedarf anpasst. Verlass dich auf deinen Geschmack. Dein Körper wird es dir danken.

Wildkräuter & Allergien

Einige Wildkräuter enthalten allegene Stoffe. Allergien können auftreten bei Beifuß (Artemisia), der deshalb nicht von der Kommission E in die Liste der Heilpflanzen aufgenommen wurde. Erhöhte Allergie-Gefahr besteht auch bei Schafgarbe, Spitzwegerich, Johanniskraut (erhähte Lichtsensibilität) und äußerlich bei Wiesenbärenklau und natürlich dem als giftig bekannten Riesenbärenklau (Kontaktallergie). Letzterer ist tabu.

Achtung:Die Dosis macht das Gift. Darum rate ich gerade bei Wilkräuter-Smoothies zu vorsichtiger Dosierung. Weniger ist mehr! Nur weil ein Hochleistungsmixer es (technisch) trinkbar macht, muss es nicht gut für euch sein. Respektiert euren Geschmack als zuverlässiger Sensor eures Stoffwechsels (siehe Absatz 6). Mogelt ein Zuviel an Bitterstoffen nicht mit süßer Mango weg 🙂

7.     Viele Wildkräuter sind Heilkräuter!

Wildkräuter schlagen Kulturpflanzen in ihrem Gehalt an Blattgrün, pflanzlichem Eiweiß und sekundären Inhaltsstoffen bei weitem – viele Wildpflanzen haben eine solche Kraft, dass sie traditionell als Heilkräuter eingestuft werden. Diese gilt es mit Vorsicht einzusetzen. Informiert euch über deren Wirkung – so könnt ihr Wildkräuter-Smoothies, Wildkräuter-Suppen und Wildkräuter-Salate gezielt für euer Wohlbefinden nutzen. Das entsprechende Wissen eignet ihr euch am besten in einem entsprechend fundierten Kurs für Wildkräuter-Smoothies an: am besten ein Workshop mit Kräuterwanderung wie der Kurs „Wilde Grüne Smoothies“ in der Oedmühle.

8.     Nutze den Rhythmus der Natur

In der traditionellen Naturheilkunde werden Heilpflanzen genutzt, um dem Körper einen Impuls zu geben. Dabei gilt es zu beachten: Der Körper gewöhnt sich schnell, aus Impuls wird Gewohnheit. Es empfiehlt sich daher, Wildkräuter spätestens alle 3-4 Wochen zu wechseln. Die Natur hilft dir: etwa alle 6 Wochen sind andere Wildkräuter im optimalen Erntestadium.

9.     Wilde Grüne Smoothies – Weniger ist mehr

Wildkräuter sind erheblich reicher an Inhaltsstoffen als Gemüse, Salat oder Obst. Beginne vorsichtig und steigere den Anteil an Wildkräutern in deinem Salat oder Wildkräuter-Smoothie langsam. Den nötigen Anteil an Blattgrün erreichst du zunächst durch Blätter von Kulturpflanzen wie Möhrenkraut, Salat, Kohlrabiblätter (aus Bio-Anbau). Steigere den Wildkräuteranteil langsam über mehrere Wochen. Achte auf deinen Geschmackssinn.

10.  Wildkräuter-Smoothies Frei gemixt – das „Nimm 3“-Prinzip

Du kannst Wildkräuter nach ihrem Geschmack kombinieren: z.B. ein Basiskraut und eines für das Aroma. Oder nach Wirksamkeit für deinen Körper auswählen. Wichtig: mische nicht zu viel durcheinander. Verlasse dich auch hier auf deinen Geschmack. Ein Wildkräutergericht (ob Salat, Sorbet oder Smoothie) sollte ein Konzert der Aromen sein und kein Geschrei. „Nimm 3“ ist eine gute Faustregel. Weitere Tipps und 50 leckere Rezepte für Wildkräuter-Smoothies findest du in Wilde grüne Smoothies, 50 Wildkräuter – 50 Rezepte, Vegan & köstlich.

Link-Tipps:

Pflanzen-Bestimmungsbücher:
-> Wildkräuter bestimmen nach Blattform: Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen, Steffen Fleischhauer e.a.
-> Wildkräuter bestimmen nach Blütenfarbe: BLV-Pflanzenführer für unterwegs. Schauer/Caspari


Wildkräuterkurse:
-> Wildkräuter-Smoothie-Workshop mit Kräuterwanderung: >hier anmelden
-> herbalista® Basic Wildkräuter-Zertifikatskurs: > hier anmelden
Es gibt eine Vielzahl von Kursen, Seminaren und Vorträgen, sicher auch in eurer Region. Informiert euch über die Referenzen des Referenten. Da es sich um „wertschöpfendes  Weltwissen“ für euer Leben handelt, kann es sich lohnen, auch weiter zu fahren.


Wildkräuter-Bücher:
-> Das große Buch der Wildkräuter-Smoothies: „Wilde Grüne Smoothies“
-> Für die schnelle, unkomplizierte Naturküche: „Wilde Grüne Küche“
Als ich begann, die Wildkräuter zu erforschen, stellte ich fest, dass es nur ganz wenige wirklich alltagstaugliche Wildkräuter-Kochbücher gibt. Mit schnellen, einfachen, für unser mobiles Leben ernährungsphysiologisch sinnvollen Rezepten gibt. Darum habe ich die beiden oben genannten Bücher geschrieben.