… der „etwas andere“ Brennnnesseltee: „Sweet Nettle“

Vielen Dank für die Frage des Tages. Sie kommt von Gertrud. Freut mich, dass du so neugierige Leserin bist…

Frage: „In Ihrem Buch „Wilde Grüne Küche“ empfehlen Sie eine Ziehzeit für den Brennesseltee von 2 Min. Bisher und bei anderen Kräuterleuten habe ich eine Ziehzeit von 10 Min. gelesen. Was hat es mit diesem Unterschied auf sich?“ (Gertrud, 04.06.2018)

Antwort: Man muss wie immer wissen, was man will. Bei meinem Brennnesseltee geht es um

– TEE AUS FRISCHEN BRENNNESSLBLÄTTERN –

Frische Brennnessel schmeckt als Tee aufgebrüht ganz anders als getrocknete: nahezu SÜSS! In dem vorgestellten 2-Minuten-Rezept geht es in erster Linie um diesen einzigartigen Geschmack im Frühjahr und Frühsommer. Mit Fortschreiten der Jahreszeit steigt der Nitatgehalt der Pflanze: Der Geschmack verändert sich, die Süße lässt nach.
Er ist am intensivsten im Brennnessel-Blanchierwasser. Dies genau zu beschreiben, hätte allerdings den Rahmen des Buchs gesprengt 🙂

Je länger die Brennnessel zieht, desto mehr Inhaltsstoffe werden ausgezogen, desto spinatiger und mineralstoffhaltiger wird der Geschmack, desto dunkler der Tee.

Bei der vom mir vorgeschlagenen „Ziehzeit“ geht es um diesen einzigartigen Geschmack. Für Heilanwendungen wird in der Regel 10 Minuten empfohlen – und mit getrocknetem Tee gearbeitet. In der Apotheke ist zudem die Wirkstoffkonzentration überprüft, so dass die Dosierung und die Rezeptur entsprechend zuverlässig angewendet werden können.

Mehr Infos zur Brennnessel, die nach Jahreszeit und Zubereitung eine Vielfalt von Geschmacks-Facetten entwickelt, findet ihr hier:

> Buch-Tipp: Gabriele Leonie Bräutigam, Brennnessel | 190 Seiten, fast 90 Rezepte und Anwendungen