Der GIERSCH (Aegopodium podagraria) ist der beste Eiweiß-Lieferant unter unseren heimischen Wildkräutern und übertrifft Kulturpflanzen auch was den Vitamin-A- und den Eisen-Gehalt anbelangt bei Weitem. Auch wenn Gärtner ihn ob seiner Vitalität hassen – er ist DAS heimische Superfood. Den Namen „Gichtkraut“ trägt der Giersch bereits seit der Römerzeit. Er wurde damals eigens als Heilpflanze angebaut. Podagra ist der medizinische Begriff für einen akuten Gichtanfall am Großzehengrundgelenk. Der Giersch als wertvollstes Wildkraut für die basische Ernährung wirkt harnsäurelösend, entwässernd und entzündungshemmend. Eine Gefahr der Überdosierung besteht nicht. Mein Tipp für den Start jeder Frühlingskur – denn er hilft, die beim Abnehmen automatisch freiwerdenden Altlasten (Giftstoffe) zu neutralisieren.
Auch akut ist der Giersch ein echter Nothelfer gegen die Folgen des Wohllebens … Wer das Leben liebt, sollte es wie die Römer machen – und öfter eine Hand voll in den Salat oder Smoothie mixen. Oder den Giersch gleich in größeren Mengen in Spinat, Quiche oder Lasagne verarbeiten. Gerade als Füllung ideal auch in der Kombination mit Brennnessel.
Im Sommer schmeckt der etwas festere Giersch als Giersch-Pesto besonders gut: Vor allem, wenn du für das Aroma einige Blüten oder Samen hineinmörserst.
Wie muss Giersch aussehen, damit er schmeckt?
Für Salat müssen die Blättchen gelbgrün sein und etwas glänzen. So wächst der Giersch von Natur aus im Frühling – und das ganze Jahr, wenn man ihn abschneidet und er wieder austreibt…
Wir haben eine unabhängige Expertin befragt: Unser schlaues Huhn Vroni entschied spontan frei Schnabel und schnappte sich das aromatischere Blättchen …
Inhaltsstoffe Giersch:
Eiweiß, Vitamin A und C, Kalium, Magnesium (viel – Tipp für Sportler!), Kalzium
Eigenschaften Giersch:
• reguliert den Säure-Basen-Haushalt
• zum Muskelaufbau
• Chlorophyll-Booster
STANDORT: Gedeiht in feuchten, schattigen Lagen. Vermehrt sich stark über Wurzelausläufer. Man findet ihn auch in Gärten, wo der Giersch als Plage gilt.
SAMMELN: Für Salat die jungen, gelbgrünen Blättchen ernten. Für den Smoothie eignen sich auch die Blätter im Sommer, die fester und nicht mehr gelbgrün sind. Blüten und Früchte zum Würzen von Mai bis September sammeln. Rückschnitt fördert den Austrieb junger Blätter und reduziert zugelich die Ausbreitung im Beet. Immer das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden …
Weitere Link-Empfehlungen:
–> Schnell-Rezept: Grüner Smoothie mit Giersch
–> Zum Thema: Giersch sicher bestimmen
–> … als Gedicht von Jan Wagner >> hier