Weinbergpfirsich-Minz-Smoothie „Mentha Fresca“

Smoothies_Oedmühle-2101An heißen Tagen erfrischend wie ein Wasserfall. Der Weinbergpfirsich-Minz-Smoothie ist  angenehm seidig-glatt, mit erfrischender, ausgewogener Säure und  der angenehmen Frische der ätherischen Minzöle.

Zutaten:

  • 5 Stängel Minze (à ca. 7 Blatt)
  • 3 große Weinbergpfirsiche (oder Nektarinen)
  • 1 Banane
  • 4 Blätter Lollo bionda
  • 0,1 Liter Wasser
  • 1 Handvoll Crushed Ice (oder Eiswürfel)

Ergibt etwa 0,4 Liter.

ZUBEREITUNG

• Minze und Salat waschen.
• Banane schälen und grob zerteilen.
• Pfirsiche waschen, halbieren, den Kern entfernen.
• Wasser und Crushed Ice in den Mixer füllen.
• Pfirsiche, Banane, Salat und Minze dazugeben. Mixen.

Tipps:

Zum Würzen zur Abwechlung mal mit Kreuzkümmel abschmecken. Statt Weinbergpfirsichen (dann wird der Smoothie besonders schön grün) könnt ihr auch Nektarinen (etwas süßer) oder im frühen Frühjahr einen säuerlichen Apfel verwenden. Die Minzesorte könnt ihr frei Geschmack und Verfügbarkeit wählen: Es gibt über 200 verschiedene Arten … ich persönlich nehme Wasserhminze, die bei uns gerade üppig am Bach wächst. Minze aus dem Bio-Topf geht genauso gut – nur müsst ihr sie gut wässern, damit sie schnell wieder nachwächst. Minze liebt es feucht!

Aus: Wilde Grüne Smoothies, Gabriele Leonie Bräutigam, Hans-Nietsch-Verlag,
Foto Sammy Hart

Mädesüß-Minz-Smoothie „Sweet Starter“

Erfrischender Mädesüß-Minz-Smoothie für heiße Tage. Aus "Wilde Grüne Smoothies", Gabriele Leonie Bräutigam, Seite 97.

Erfrischender Mädesüß-Minz-Smoothie für heiße Tage. Aus „Wilde Grüne Smoothies“, Gabriele Leonie Bräutigam, Seite 97.

Gut auf den Beinen an heißen Tagen! Der Mädesüß-Minz-Smoothie „Sweet Starter“ schmeckt verheißungsvoll wie Morgentau auf einer Sommerwiese. Das blumige Mädesüß weckt die Lebensgeister und hilft gegen Kopfschmerzen. Es wirkt leicht entwässernd (keine schweren Beine mehr!) und den Lymphfluss aktivierend, so ist es eine gute Unterstützung für heiße Tage.

ZUTATEN:

  • 4 bis 5 Stängel blühendes Mädesüß (Blätter und Blüten)
  • 1 Stängel Minze
  • 3 große Blätter Kohldistel (oder Romanasalat)
  • 1 Apfel
  • 2 Bananen
  • 0,2 Liter Wasser
  • 1 Handvoll Crushed Ice

Ergibt etwa 0,6 Liter.

ZUBEREITUNG

  • Kräuter waschen, Mädesüßblüten nicht.
  • Apfel waschen und vierteln, dabei Blüte und Stiel entfernen; Kerngehäuse mitverwenden.
  • Bananen schälen und grob zerteilen.
  • Wasser und Crushed Ice in den Mixer füllen.
  • Banane und Apfel dazugeben.
  • Abschließend Mädesüß, Minze und Kohldistel daraufgeben. Mixen.

 

Mixer-Info: Hochleistungsmixer – Mixdauer ca. 30 Sekunden; Küchenmixer – Mixdauer ca. 1,5 Minuten (Kerngehäuse des Apfels entfernen; Pflanzenfasern werden nicht vollständig zerkleinert).

Das Rezept wurde gemixt mit meinem -> Vitamix 5200.
Er erzeugt durch seine einzigartige Strönungstechnologie bei festeren Kräutern wie Brennnesseln und Mädesüß eine besonders feine, glatte Textur.

 

TIPPS: Mädesüß-Minz-Smoothie an heißen Tagen über den Vormittag verteilt trinken. Die Kohldistel als Chlorophyllträger kann man durch geschmacklich neutrale Blattgemüse oder Salate ersetzen. Ein großes Kohldistelblatt entspricht etwa 2 bis 3 Salatblättern. Im Frühjahr nur Mädesüßblätter verwenden. WARNHINWEIS: Marcumar-Patienten dürfen kein Mädesüß verzehren. Mädesüß wirkt blutverdünnend.

 

„Kilo-Killer“ Detox-Smoothie

Die überflüssigen Pfunde müssen weg – und zwar schnell. Ich habe 4 Kilo im Auge, die mich stören. Und ich beginne – heute. Warum? Mit der Frühlings-Tagundnachtgleichen wird der Stoffwechsel hochgefahren. Und zum „Abnehmen“  eignet sich optimal die Phase des abnehmenden Mondes (wie wir ihn seit ein paar Tagen haben). Und was hat Abnehmen jetzt mit Detox zu tun? Ganz viel. Beim Abnehmen setzt der Körper im Fettgewebe Weiterlesen

Wilder Grüner Smoothie à la Sushi mit Luzerne

Wildkräuter-Grüner-SmoothieViel Eiweiß plus ein Hauch Meeresbrise. Eine coole Energiequelle an heißen Tagen ist der Luzerne-Gurken-Smoothie à la Sushi. Kennen Sie das „Superfood“ Alfalfa? Viele ziehen es sich regelmäßig als Sprosse. Ist die Pflanze erwachsen, heißt sie Luzerne und ist eine unserer eiweißhaltigsten Wildpflanzen. Ihre Karriere begann sie als Kraftfutter für Araberhengste. Dieser Smoothie schmeckt grün, seidig-cremig mit feinen Kräuteraromen und hat eine fast buttrige Konsistenz. Kann man an heißen Tagen auch gut geeist als Gazpacho genießen.

ZUTATEN:
1 gute Handvoll blühende Luzerne (ca. 6 Zweige, 15 Zentimeter)
Schalenabrieb und Fruchtfleisch von ¼ Zitrone
1 Prise Nori-Algen
½ Salatgurke
1 Prise Fleur de Sel (nach Bedarf)
2 Handvoll Crushed Ice

Ergibt etwa 0,5 Liter.

ZUBEREITUNG • Luzerne waschen, zähe Stängel entfernen. • Gurke waschen, in grobe Stücke schneiden. • Schale von ¼ Zitrone abreiben, dann das Viertel schälen (den weißen Teil der Schale entfernen, er ist bitter). • Crushed Ice in den Mixer füllen. • Luzerne, Gurke, Zitronenschalenabrieb und -fruchtfleisch sowie Alge und ggf. Fleur de Sel dazugeben. Mixen. • Mixer-Info: Hochleistungsmixer – Mixdauer ca. 20 Sekunden; Küchenmixer – Mixdauer ca. 2 Minuten (Stängel der Luzerne vorher entfernen).

Tipps: Wenn Sie entsalzte Algen verwenden, mit etwas Fleur de Sel abschmecken. Die Zitrone unterstützt den Detox-Effekt. Wenn Sie es milder mögen, statt Zitronenschalenabrieb und -fruchtfleisch 1Stück Zitronenschale der Amalfi-Zitrone in den Smoothie geben.
Dies ist eines von 50 coolen Grüne-Smoothie Rezepten für den Hochsommer aus dem Buch  „Wilde Grüne Smoothies“.

Giersch-Suppe „Basic Instinct“

Der Giersch – ist das Wildkraut No. 1, wenn es darum geht, durch basische Wohltaten deinen Körper nach voll fetten Grill-Partys oder feuchtfröhlichen Abenden um Absolution zu bitten. Meine Familie isst in solchen Fällen Gemüseeintopf. Ich gerne mit dem guten Giersch. Die Söhne lieber ohne – weshalb ich den Giersch erst auf dem Teller unter die heiße Suppe unterhebe. Vorteil: da nur kurz erhitzt wird, werden Chlorophyll und Vitamine weitgehend geschont. Schmeckt erleichternd knackig-petersilig-frisch!

Gierschqueen_Suppe

Zutaten: (für 2 Personen)

  • 1 Zwiebel
  • 4-5 Kartoffeln. Optimal: 2 mehlig- + 2 festkochgende
  • 3 Karotten
  • 4-5 EL Olivenöl
  • 1 EL Dinkelmehl (für die Röststoffe)
  • 1 TL grobes Meersalz
  • 1 Liter Brühe
  • 1 Hand voll Giersch-Blätter (können auch schon ausgewachsen sein)

Zubereitung:

  • Zwiebel, Karotten und Kartoffeln würfeln
  • Topf erhitzen, Öl hineingeben
  • Zwiebeln glasig dünsten
  • Kartoffel + Karottenwürfel dazuzugeben
  • ca. 5 Minuten mit geschlossenem Deckel dünsten bis es etwas weich wird,
    dabei 2-3 mal umrühren
  • Mit dem Mehl abstäuben, leicht anbraten
  • Mit der Brühe ablöschen
  • 15 Minuten köcheln lassen – die festkochenden Kartoffeln sollten noch etwas Biss haben, die mehligkochenden leicht zerfallen und für Bindung sorgen
  • Salzen nach Geschmack
  • Giersch grob hacken und beim Servieren unterheben!

Guten Appetit!

TIPP: Der Giersch darf zwar ausgewachsen sein, aber noch keine gelben Stellen haben. Im Zweifelsfall eine Ecke abmähen. Dann ist der nächste GIersch in etwa 2 Wochen ertnereif.

Kartoffeln stehen zwar als „Dickmacher“ in einem schlechten Ruf, das lässt sich aber meines Erachtens nicht nachhalten. Im Gegenteil. Giulia Enders, Meinsterin des Science Slams, lobt Kartoffeln in „Darm mit Charme“ als Dickdarmwellness de Luxe. Dieses Buch (Achtung. Reklame) kann ich nur empfehlen. Selten bei Erkenntnisgewinn so gelacht 🙂

Gierschqueen_Suppe

 

Giersch-Smoothie „Gärtnerglück“

GierschSmoothiesGiersch ist für die Ernährung unsere wertvollste Wildpflanze: als Spitzenreiter im Eiweißgehalt, an Magnesium und Provitamin A. Seine überbordende Vitalität können wir uns nutzbar machen: in Spinat, Salat, Füllungen, Saucen, Pesto & Pasta – vor allem aber in Wilden Grünen Smoothies. Die Blüten sind geschmacklich der Kick: karottig-wildwürzig-kraftvoll.
Zutaten:
1 „Strauß“ Giersch: Blätter & Blüten
3-4 Blätter (Kopf-)Salat
1 EL Brennesselsamen
1 Mango
1 Apfel
1 Orange (ohne Schale)
ca. 0,1 Liter Wasser
6-8 Eiswürfel
Zubereitung:
• Wasser in den Mixer geben
• Obst schneiden, einfüllen
• Gierschstängel entfernen, einfüllen
• Gierschblätter und Salat einfüllen
• Brennesselsamen zugeben
• Eiswürfel on top
Ca. 30 – 40 Sekunden mIxen (Hochleistungsmixer), bis eine gleichmäßige, seidige Konsistenz entsteht. Je nach Geschmack kann man den Smoothie jetzt löffeln. Oder noch etwas Wasser zu geben und trinken. Ernährungsphysiologisch würde ich zum Löffeln raten – und dabei ruhig etwas kauen. So kommt man geschmacklich in den vollen Genuss und die wertvollen Nährstoffe werden bereits im Mund von den entsprechenden Enzymen begrüßt und aufgeschlüsselt.
Das könnte Sie auch interessieren:
–> Zum Pflanzenportrait Giersch
–> Leistungsvergleich Hochleistungsmixer

Detox-Smoothie mit Gundermann

Gundermann-Smoothie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die enzymreiche Ananas, bekannt für ihren Detox-Effekt, unterstützt die Wirkung des Gundermann und schmeckt herrlich exotisch. Zutaten:

  • ca. 10 bis 15 Blättchen Gundermann
  • 1 Handvoll grünen Pflücksalat
  • alternativ 1 Handvoll Kohldiestel
  • 1 Baby-Ananas
  • 1 Esslöffel Kokosraspeln (am besten Rohkostqualität)
  • 0,1 Liter Wasser (zum Einweichen der Kokosraspeln)
  • 1 Handvoll Crushed Ice

Ergibt etwa 0,4 Liter.  Weitere Detox-Smoothies findet ihr in „Wilde Grüne Smoothies“.

Spitzwegerich-Honig

Weiterhin werden massenhaft Antibiotika gegen akute Bronchitis verordnet – zum Schaden der Patienten“, berichtet heute (21.Mai 2014) die Süddeutsche Zeitung in der Rubrik Wissen. In den vergangenen 15 Jahren würden ungefähr in 70 Prozent der Fälle Antibiotika verordnet, Tendenz steigend. Macht keine Freude. #Resistenzen

Was einem dabei schier das Herz verbrennen will ist, dass hier eine unserer wichtigsten Waffen der modernen Medizin (wir sind alle froh, dass wir nicht mehr an der Pest sterben ) völlig sinnlos unbrauchbar gemacht wird. Doch es gibt Auswege…

Wintervorrat anlegen

Die Kommission E listet im Regierungsauftrag als Arzneipflanze bei „Katarrhen der Luftwege; entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut“ (dt. Erkältung mit all ihren unangenehmen Nebenwirkungen) den Spitzwegerich. 

WIR LIEBEN SPITZWEGERICH-HONIG. Schmeckt gut – tut gut. Bei uns schnell und zuverlässig!

 

ZUTATEN:

• 1 Glas flüssiger Honig (Bio)
• 1 Hand voll Spitzwegerich (ca. 30-40 junge Blättchen)

ZUBEREITUNG:
• Spitzwegerich in 1 cm breite Stücke schneiden
• In flüssigen Honig einrühren
• Glas verschließen, in Sonne stellen
• Täglich 1 x umdrehen
• Nach 4 Wochen durch Teesieb abseihen

ANWENDUNG: Bei Bedarf 3x tgl. 1 TL in den Smoothie, den Tee, heiße Milch, ins Müsli oder aufs Brot – je nach Geschmack! Das lieben auch kleine Kinder.
ALLERGIKER: Es gibt Fälle von Spitzwegerich-Allergie, meist gegen die Pollen. Ist aber selten. Mögliche Kreuzreaktionen.

ACHTUNG: Das ist keine Diagnose und kein Freibrief zur „Selbstmedikamentation“, sondern eine Zusammenfassung. Fragen Sie bitte Arzt oder Apotheker (das muss ich an dieser Stelle hinzufügen).

Frauenpower-Smoothie

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Körper und Seele in Balance – Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe sind das Dreigestirn der Frauenkräuter. Das weibliche Wohlbefinden ist zyklisch geprägt, und die Kräuter werden traditionell genutzt, um hormonelle Übergangsphasen und monatliche Unstimmigkeiten auszubalancieren. Diese Power schmeckt wunderbar süß, seidig-glatt und macht zufrieden.

ZUTATEN:

1 Handvoll Frauenkräuter: ca. je 5 Blättchen Frauenmantel, Gänsefingerkraut und Schafgarbe. 1 Banane. ¼ Salatgurke. 4 bis 5 Salatblätter (nach Saison.) 0,1 Liter Wasser. 1 Handvoll Crushed Ice. Ergibt etwa 0,4 Liter.

ZUBEREITUNG:

• Kräuter und Salat waschen
• Gurke waschen, mit Schale grob in Stücke schneiden
• Banane schälen und grob zerteilen
• Wasser und Crushed Ice in den Mixer füllen
• Banane, Gurke, Salatblätter und Kräuter dazugeben. Mixen.

Tipp: Für die rohköstliche Ernährung im Winter je 1 Prise getrocknete Schafgarbe, Frauenmantel und Gänsefingerkraut in Wasser einweichen, über Nacht ziehen lassen und mitmixen. Ansonsten getrocknete Kräuter als Tee aufbrühen, erkalten lassen und statt Wasser in den Mixer geben.

Guten Appetit bei dieser kleinen Kostprobe aus meinem Buch „Wilde Grüne Smoothies“, erschienen im Hans-Nietsch-Verlag. Foto © Sammy Hart.

> Grüne Smoothies … gefährlich?


Kann etwas Gutes schlecht sein? Ja! … und wie! Genau das ist es, was das Leben so spannend, aber auch schwierig macht. Udo Pollmer hat in „Deutschlandradiokultur“ mit dem Beitrag „Grüne Smoothies – Leberschaden inklusive“ einen hoch erfolgreichen Aufreger – 342 Personen gefällt das, 351 mal geteilt, 161 Kommentare. 🙂 – in die Smoothie-Szene gepoltert. Chapeau! Nun möchte ich allen, die ernsthaft an „Grünen Smoothies“ interessiert sind – und das sind viele – hier die Überlegeungen mitteilen, die mich bewegt haben, als ich das Buch „Wilde Grüne Smoothies“ verfasst habe. Bitte verzeiht, wenn das eine oder andere wenig „charmant“ klingt. 😉 Udo Pollmer hat natürlich „teilrecht“. In jedem Gerücht steckt ein Körnchen Wahrheit. Klar… wenn ich jeden Tag hochdosiert „Grün“ zu mir nehme, ohne eine Kuh zu sein, kann ich durchaus kurz- bis mittelfristig gesundheitliche Probleme bekommen. Dem Menschen fehlt der Pansen zum Wiederkäuen.

Wie man Grüne Smoothies „körperfreundlich“ zubereitet …

Es hilft ein leistungsstarker Mixer, der als „Zerkleinerer“ einen wichtigen Part der Kohlehydratverdauung aus dem Mund (wir alle schaffen es nicht so intensiv zu kauen, dass wir z.B. Wildpflanzen voll aufschlüsseln könnten) heraus „vorverlegt“. Der zweite, ebenfalls im Mund stattfindende Verdauungsprozess für Kohlehydrate (vor allem Stärke), ist das Einspeicheln, d.h. es wird begonnen, den zerkleinerten Nahrungsbrei mit Amylase enzymatisch aufzuspalten. Das Einspeicheln wird in einschlägiger Literatur zwar erwähnt, in der Praxis aber in Rezepten und Anweisungen leider meist unterlaufen („Du merkst selbst was Dir guttut …“). Ist der Grüne Smoothie zu flüssig, wird er reflexhaft und schnell (weil’s so bequem ist 🙂 ) heruntergetrunken, das Einspeicheln wie beim Kauen entfällt – nicht gut! Meines Erachtens ist es darum sinnvoll, dass der Grüne Smoothie „Konsistenz“ aufweist. Außerdem rein kulinarisch: Wasser ist kein Geschmacksträger. Das kann man auch gut separat trinken. Es gehört zu den Grundregeln eines Grünen Smoothie, dass keine zusätzlichen Eiweiße oder Fette hinzugefügt werden. Warum? Weil deren Verdauungsprozess dieser Nahrungskomponenten im Körper anders abläuft. Wenn wir einen Grünen Smoothie schnell, frisch und unangestrengt verdauuen wollen, unterliegt er dem Reinheitsgebot: also Wasser, Frucht, Blattgrün (Wilde Grüne Smoothies, Seite 42).

Kleiner Exkurs: „Je bequemer, desto gefährlicher“

Dies gilt übrigens generell im Leben, nicht nur für Grüne Smoothies … Beispiel: Schnelle Autos sind toll, versauen aber die Umwelt. Und sorgen dafür, dass wir und zu wenig bewegen. Letzteres führt unweigerlich zur häufigsten Todesursachen in unserer zivilisierten Welt: Herz-Kreislaufkrankheiten. Beispiel: Eine warme Wohnung, in der man bei 25°C im T-Shirt vor dem Fernseher liegen oder am Computer sitzen kann ist toll. Leider fördert dieses Raumklima gleichermaßen die Ausbreitung von „zwischenmenschlichen Infektionen“ und den Schimmelpilzbefall, der wiederum zu Streit mit dem Vermieter und Allergien führt. In meiner Mühle z.B. leben wir bei einem Raumklima von 16 – 18 °C (Baudenkmal) – und haben derlei Probleme nicht.

Die Dosis macht das Gift

Bei der Recherche für mein Buch bin ich bei vielen Veröffentlichungen zum Thema „Grüne Smoothies“ auf eine Geisteshaltung gestoßen, die mich erstaunt hat: „Viel hilft viel“. Da wird klassifiziert in „Anfänger“ und „Fortgeschrittene“, als ginge es darum, den Rekord als „Green Giant“ zu brechen. Diese Denkrichtung (aber auch nur diese) thematisiert Pollmer in seiner Polemik. Nach meinem Wissensstand möchte ich folgendes zu bedenken geben:
1. „Weniger ist mehr“  – Grüne Smoothies sind per se hochdosiert:

Schaffe ich es, die Inhaltsstoffe in einer wesentlich höheren Dichte aufzuschlüsseln, als mein Körper kann, heißt das nicht, dass mein Körper das braucht oder in der Lage ist, daraus Nutzen zu ziehen. Logischer Gedankengang wäre: Die Mixertechnologie stellt und eine derartige Qualität zur Verfügung, dass wir WENIGER brauchen. Mir persönlich reichen 0,1l bis 0,2 l Wilder Grüner Smoothies als „Tagesdosis“ durchaus. Natürlich sind Wildkräuter an Inhaltsstoffen erheblich konzentrierter als Kulturpflanzen (Wilde Grüne Smoothies, Seite 12). Wenn ich also z.B. Brennessel in meinen Smoothie gebe und sie hat 173 mg Chlorophyll b und Spinat 20 mg (pro 100 g essbarem Inhalt), dann brauche ich doch nicht lange rechnen, wie viel ich von diesem Super-Booster trinken muss um meinen Tagesbedarf zu befriedigen. Als „Nicht-Rechenkünstler“ würde ich sagen: viel, viel weniger!! 2. „Gartenabfälle“? – ach nein, wie humorlos 🙁

„… Denn für grüne Smoothies kommen sogar Gartenabfälle in den Mixer – neben Radieschenlaub auch Rhabarberblätter oder Unkraut wie Brennnesseln und Sauerampfer; dazu eine Handvoll Laub von Bäumen, verfeinert mit Brokkolisprossen. Das ist so neu nicht: Eine Brühe aus Brennnesseln und Rhabarberblättern nimmt der Biobauer zur Bekämpfung von Blattläusen.“ Deutschlandradio, Gefährlicher Küchentrend 

Der Autor und seine redaktionellen Erfüllungsgehilfen polemisieren weiter. Also die Natur – und das kann ich, da ich mit ihr zusammenlebe, aus erster Hand berichten – kennt keine „Gartenabfälle“. Ihr ist es egal, ob wir das Radieschen essen oder das Kraut (Igitt??) – es gibt übrigens prima Radieschensuppe aus Radies & Blatt, die Endlische Cottageküche folgt da einer anderen Tradition – ob unsere Tulpen gerade stehen oder „wasauchimmerwirgeradeschönfinden“ … Frage: Bekommt uns Radieschenkraut? Bekommen uns Brennesseln? Bekommt uns Sauerampfer? (Rhabarberblätter bekommen uns NICHT – das weiss jedes Kind). Und wenn ja – wie viel bekommt uns? Hier gilt siehe oben – je feiner aufgeschlüsselt, desto weniger (ver-)braucht der Mensch. Eigentlich praktisch – oder? Ein Grundwissen, was einem bekommt und was nicht, ist für ein glückliches Leben generell unverzichtbar. Aber das lässt sich durchaus zu erwerben. Besucht eine Kräuterführung. Du musst dir nur immer vergegenwärtigen, dass ALLES, was hochEFFEKTIV ist, mit Fingerspitzengefühl dosiert werden will. Denn:

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus.  Die dritte Defension wegen des Schreibens der neuen Rezepte. In: Septem Defensiones 1538

Die im Beitrag gescholtene Brennnessel z.B. genießt seit jeher als Frühjahrskur hohes Ansehen. Und das umschreibt den Rahmen der evaluierten Dosierung. Alles andere ist alles andere.

3. … EHEC und böse Sprossen…

In diesem Absatz wird alles miteinander verheiratet, was nicht zusammengehört. Nicht nur, dass bereits 2011 durch eilige Berichterstattung über die EHEC-Keime ein völlig unschuldiger norddeutscher Familienbetrieb in die Insolvenz getrieben wurde. Auch die These „Glücklicherweise konnten damals viele unvorsichtige Esser durch ein nicht zugelassenes gentechnisches Präparat gerettet werden,“ ist meines Erachtens eine Räuberpistole erster Güte. Soviel ich aus heilmedizinischen Kreisen weiss, wurden die Patienten über schlichte Bluttransfusionen gerettet. Brokkolisprossen indes werden derzeit nachweislich mit Erfolg von Prof. Dr. rer. nat. Ingrid Herr, Leiterin  OnkoChirurgie Universitätsklinik Heidelberg, in einem der seltenen, von Pharmaunternehmen unabhängigen Forschungsprojekten über die Wirkung von LEBENSMITTELN auf Krebs untersucht.

–>> Link zum Forschungsprojekt „Brokkolisprossen/Pankreaskarzinom“ der Universitätsklinik Heidelberg

4. Rohe Blattgemüse sind die wichtigste Ursache von Lebensmittelvergiftungen“?

Halali … Tolle Theorie, die ich voller Freude anzweifle! Beweislage? Offen. Aber … bringt sicher viel Aufmerksamkeit (siehe oben). Dieser Strategie kann ich persönlich nicht mehr viel abgewinnen. Ich möchte nur noch DInge schreiben, die den Menschen nutzen…

Noch ein PRAXIS-TIPP:  Passt auf mit der Oxalsäure!

Ich bin inzwischen einigen Mixerexperten mit „Erfolgsrezept“ begegnet:

Frucht (z.B. Mango) +  Spinat (tolle Farbe) = Verkaufserfolg

Dieses Rezept solltet ihr auf Dauer vermeiden. Spinat enthält viel Oxalsäure. Wie auch Rhabarber, Sauerklee, Sauerampfer. Das mag für den gesunden Körper – ab und zu genossen – durchaus einen willkommenen „Trainingsseffekt“ haben. Nicht aber im täglichen Dauergebrauch. Nicht in der Dosierung, die in einem Grünen Smoothie bequem möglich ist. Wenn ihr hingegen oxalsäurehaltige Pflanzen wegen ihrer Limenttenfrische ab und zu genießt – wie eben auch ein Stück Rhabarberkuchen – seid ihr voll Vergnügen auf der sicheren Seite.

Dies ist meine persönliche Meinung und ersetzt weder Arzt oder Apotheker 🙂
Herzlich

Eure
Herbalista

Versendet von meiner Wiese