Vogelmiere (Stellaria media) ++

Die VOGELMIERE (Stellaria media) – leckerster „Rund-ums-Jahr“-Vitamin C-Lieferant unserer heimischen Wildkräuter – ist mein Geheimtipp für die

2 Handvoll Vogelmiere decken den Tagesbedarf einenes Erwachsenen an Vitamin C.  1 Handvoll (siehe Bild) = 22,58 g :-) schnelle Wildkräuterküche.

!! 2 Handvoll Vogelmiere decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C. Eine Handvoll = 22,58 g (siehe. Abb.)!!  Weiterlesen

Orange (Citrus sinensis)

Orangen sind DIE Vitamin-Quelle der wildkräuterarmen, dunklen Jahreszeit.

Reich an Vitamin C und Vitamin E stärken sie die Immunabwehr. Dazu bauen sie über die enthaltenen Citrate ab Advent präventiv der feiertags-geschuldeten Übersäuerung vor, bzw. helfen diese auszugleichen, sind also auch z.B. bei Gicht sehr empfehlenswert -> Lesen Sie dazu auch: „Harnsäurespiegel natürlich senken“

Unser Körper verstoffwechselt die natürlich eingebundenen Fruchtsäuren basisch. Wer zu Übersäuerung neigt (ein Thema für den etwas komfortableren Stoffwechsel Ü40), sollte also am besten mehrmals täglich stark mit Wasser verdünnten, frisch gepressten Orangensaft oder Zitronensaft trinken. Weiterlesen

Indisches Springkraut – Balsampflanze & Bienenweide

Indisches Springkraut – Zierpflanze, Mirgant, Bienenweide

Ab Juli steht das Drüsige (Indische) Springkraut (Impatiens glandulifera) in voller Blüte. Ein Migrant, ein Neohyt schimpfen die einen – ein Segen für die Bienen, eine interessante Abwechslung auf dem Teller sagen die anderen. Die Augustblüte fällt Weiterlesen

Schlehe | Haferschlehe (Prunus domestica subsp. insititia)

Die HAFERSCHLEHE  (Prunus domestica ssp. insititia). Man kann sie direkt vom Baum essen um im Spätsommer nach all der Hitzewellen mit entsprechender UV-Belastung den erhöhten Bedarf an Antioxidanzien zum Zellschutz mit Polyphenolen zu stillen.

Die adstringierenden, roten Farbstoffe sind in der milden Haferschlehe zwar nicht so überreich vorhanden wir in der Wildform der Schlehe (prunus spinosa), dafür schmeckt sie auch bei weitem nicht so adstringierend und kann just-in-time zur Zeit hoher Sonnenbelastung roh verzeht werden. Was auch einen maximalen  Vitamin C-Gehalt zulässt.

Die Haferschlehen-Früchte schmecken wesentlich milder als die der Wildform, fast pflaumenartig. Sie haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2 cm, sind bereits von August zur Erntezeit des Hafers (daher der Name Haferschlehe oder Haferpflaume) erntereif. Zur Verarbeitung

Inhaltsstoffe:

Flavonoide (Polyphenole), Vitamin C, Gerb- und Bitterstoffe, Blausäure (nur im Kern)

Eigenschaften:

  • adstingierend (Schlehenfrucht)
  • entzündungshemmend (Schlehenfrucht)
  • harntreibend (Schlehenblüte)
  • mild abführend (Schlehenblüte)
  • wärmend

Für naturmedizinische Zwecke ist aufgrund der höheren Dosierung die wilde Schlehe zu empfehlen. Zur allgemeinen allgemeinen Kräftigung der Immunabwehr in Zeiten der Rekonvaleszenz, bei Kindern, allgemein zum Zellschutz.

STANDORT: Die „domestizierte“ Schlehe ist eine Besonderheit klassischer Streuobstregionen wie der fränkischen Schweiz, aber auch in Schleswig Holstein und wurde bevorzugt am Rand alter Obstgärten gepflanzt.

SAMMELN: Die Haferschlehe reift zur Erntezeit des Hafers ab Mitte August, bleiben aber lange ohne Qualitätseinbuße am Holz hängen. Sie blüht Mitte Mai, auch die Blüten sind essbar.

VERWENDUNG: Die Haferschlehen-Blüten in Tee (leichtes Laxans) oder als Likör. Aufgrund ihrer Fruchtigkeit eignen sich meines Erachtens Haferschlehenfrüchte – außer zum roh essen – vor allem besonders gut zur Herstellung von Schlehenmus, das man dann auch sehr gut in Wildfrüchtekuchen verarbeiten kann. Dafür sind mir persönlich die Wilden Schlehen dann doch etwas zu adstringierend im Mund.

 

 

 

 

Agave (Agave americana L.)

Die AGAVE kennt jeder von der elterlichen Terrasse. Doch als Heilpflanze? Hat sie eine lange, jedoch völlig vergessene Tradition. Zeit für eine Neu-Entdeckung!

Die Agave americana gehört zu den „Spargelartigen“. Und das gibt uns schon einen Hinweis auf ihren Geschmack: Dezent-frisch und knackig wie der Spargel – Außenhaut und Stacheln vor Genuss bitte abschälen. Hat der Spargel eine eher mineralische Note schmeckt die Agave hingegen fast leicht blumig.

Die Agave americana stammt ursprünglich aus Amerika und Mexiko, wird aber weltweit in frostfreien Klimazonen kultiviert und wildert dort auch aus. Von den Indianern wurde sie als Heilpflanze eingesetzt. In Europa wird die Agave als Heilpflanze erstmals Weiterlesen

Holunderblüten (Sambucus nigra flos)

Holunderblüten roh essen … ja oder nein? Der Holunder (Sambucus nigra) duftet verfüherisch nach Frühling und schon tauchen Fragen auf. Ist Holunder giftig? Und wenn ja, welche Teile? So schrieb  Hollerbluete- Sambucus nigramir Foodbloggerin Barbara von eintopfheimat.com

„Hallo Gabriele, kannst du mir mit einer Info weiterhelfen.Weisst du als Expertin, ob frische Holunderblüten, also nur die Blüten, nicht die Stiele, essbar sind? Ich finde nur widersprüchliche Informationen im Netz. Ich möchte sie auf einem Kuchen verwenden. Manche schreiben, dass sie nicht gegessen werden sollten.“

Gute Farge: Die Blüten kannst du wirklich ungeniert genießen: roh, in Sirup, getrocknet als Tee. Die grünen Stängel allerdings können übles Bauchgrimmen verursachen. Darum nicht die ganze Dolde essen, diese höchstens in einem Auszug ansetzen z.B. als Holundersirup (seeehr lecker). Oder man kann die Stängel natürlich beim Hollerküchlebacken oben rausstehen lassen und als Griff verwenden: zum Wegnaschen. Oder der sie, wenn das Küchle ausgebacken ist, mit einer Schere abschneiden.

Inhaltsstoffe Holunderblüten:

  • Bis zu 3,5% Flavonoide (u.a. Rutin)
  • Ätherische Öle
  • Terpene
  • Kalium

Eigenschaften Holunderblüten:

In der Volksmedizin werden Holunderblüten wegen ihrer schweißtreibenden und lindernden Wirkung wie Lindenblüten vor allem als Tee bei Erkältungskrankheiten mit trockenem Husten und gereizten Schleimhäuten eingesetzt. Durch ihren angenehm süßen Geschmack schmecken sie auch Kindern gut.

Standort von Holunder:

Holunderbüsche wachsen gern im Halbschatten an Waldrändern

Holunderbusch–sambucus_nigraHolunderblüten Sammeln:

Der Holunder blüht je nach Standort von Ende Mai bis Mitte Juni. Man schneidet die gerade aufgeblühten Holunderblütendolden, an denen die Staubgefäße noch samtig-prall gefüllt sind. Ideale Sammelzeit für das beste Aroma ist der vormittag gegen 10 Uhr wenn der Tau abgetrocknet ist. Es darf 24 Stunden vorher nicht geregnet haben,

Verwendung von Holunder in Küche und Heilkunde:

Als Tee gelten Holunderblüten als bewährtes Hausmittel bei Fieber und Erkältungen … einem Grünen Smoothie oder auch Fruchtsmoothie verleihen sie (ohne Stängel) frühlingshafte Raffinesse. Dosierung: ca. 1 Holunderblütendolde pro Grünen Smoothie.
Holundersirup schmeckt alkoholfrei als Limonade oder als „Hugo“. Er eignet sich auch ideal zum Aromatisieren von Tortengüssen, Puddings und Baisers.“Hollerküchle“ – Holunderblüten herausgebacken in einem leichten Bierteig sind hier in Franken ein Lieblingsrezept.

HINWEIS: Man fällt nicht um, wenn man 3-4 Küchle mit Stängel isst, aber als Kind ist mir regelmäßig flau im Magen geworden. Darum kommen bei mir die Stängel weg. Immer. Sie fügen ja auch weder kulinarisch noch sensorisch was Tolles hinzu. Als „Griff“ jedoch sind sie jedoch unschlagbar …

Link-Tipps:
–> Info zum Holunder: http://www.botanikus.de

Spitzwegerich (Plantago lancelota)

Ob Husten oder Bienenstich – unter den Wildkräutern gibt es ein „Allheilmittel“: den Spitzwegerich. Und seine beiden „Brüder“: den Breitwegerich und den Mittleren Wegerich.

Spitzwegerich_mit_Knospen_1

Der SPITZWEGERICH (Plantago lancelota) wächst bei uns an jedem Wegesrand, auf fast jedem Rasen (ungeliebt) und auf nahezu jeder Wiese. Dass die Wildpflanze eine unserer wertvollsten Heilpflanzen ist, wissen noch viel zu wenige. Er schmeckt angenehm mild, Weiterlesen

Franzosenkraut (Galinsoga ciliata)

Franzosenkraut-grüner Smoothie-herbalistaDas FRANZOSENKRAUT (Galinsoga ciliata) ist der Hochsommer-Favorit unter den Wildpflanzen. Wenn man viel schwitzt, kann man den Mineralverlust ganz leicht such ein paar Wildkräuter im Grünen Smoothie oder Salat ausgleichen. Franzosenkraut enthält pro 100 Gramm mehr Eisen als Fleisch und mehr als doppelt so viel Calcium wie Milch. Aufgrund seines hohen Eisengehalts empfehlenswert für Frauen und die vegane Ernährung. Bei uns wächst das Franzosenkraut in den Hitzemonaten Juli und August üppig in Blumentöpfen, auf Äckern, in den Gärten.

Inhaltsstoffe:

Eisen (zwithöchster Eisengahalt unter den Wildkräutern), Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan, Vitamin A und C

Eigenschaften:

      Mineralstoffausgleich
      isotonisch
      Ausgleich Eisenhaushalt
      Besänftigend für Magen und Darm
      Gut für die Leber

STANDORT: Wächst auf Äckern, Brachflächen, in Gärten und Blumentöpfen. Wird etwa 20 Zentimeter hoch.

WILDKRÄUTER SAMMELN: Von Juli und Oktober erntet man Blätter, Triebspitzen und Blüten. Stängel entfernen.

WILDKRÄUTER REZEPTE: Bekannt und beliebt ist das Franzosenkraut vor allem in Südamerika: In Kolumbien gilt es als Nationalgewürz (Guasca). In Brasilien werden Blätter und Blüten des Picão Branco als Tee bei Bauchschmerzen aller Art verabreicht. Geeignet für

  • Wildkräuter-Smoothies
  • Wildkräuter-Suppen
  • Als Gewürz für Eintöpfe
  • In herzhaften Füllungen

Vegan-Tipp!

Link-Empfehlung:
-> Mehr Rezepte mit Franzosenkraut: Wilde Grüne Küche, 2. Auflage Hans-Nitsch-Verlag, 198 Seiten

 

Breitwegerich (Plantago major)

Der BREITWEGERICH (Plantago major) gehört zu den Ganz-Jahres Wildkräutern. Er wächst (fast) überall (vor allen an Wegen), ist schnell gepflückt, schmeckt gut und gibt  Wildkräuter-Smoothies und anderen Grünen Smoothies und mit seinem hohen Gehalt an DSC_0100Schleimstoffen eine wunderbar glatte Konsistenz. Im Gegensatz zum Spitzwegerich ist er keine Arzneipflanze, eignet sich also perfekt für die tägliche Versorgung mit Phytonährstoffen.

EIGENSCHAFTEN:

  • Antibiotisch
  • Reinigend auf die Atemwege
  • Erstversorgung von Insektenstichen
  • Besänftigt Blasen

STANDORT: Liebt verdichtete Böden am Wegrand und auf Wiesen. Pionierpflanze, ist also zäh, robust und nicht besonders anspruchsvoll.

WILDKRÄUTER SAMMELN: Die weichen, inneren Blättchen ernten. In Hochleistungsmixern kann man auch die größeren Blätter gut verwenden. Verwendete Pflanzenteile: Blatt, Blüte, Frucht.

ERNTEZEIT: Blätter: April–Oktober Blüten: Mai–Juni Samen: August–Oktober

"Breitwegerich-Pflaster"

MYTHEN & WISSEN: Der Breitwegerich war der Freund der Pilger: in den Schuh hineingelegt (glatte Seite auf die strapazierte Hautstelle), als Erstversorgung von Wunden „Naturpflaster“ und Heilungsbeschleuniger bei Blasen. Der hohe Anteil an Schleimstoffen wirkt auch glättend und besänftigend auf alle Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes und regt das sanfte Ausleiten von „Schadstoffen“ an.

WILDKRÄUTER KÜCHE: Breitwegerich schmeckt in nach Wald und Champignons – vor allem die Blüte und die Früchte. Die jungen Blättchen des ersten Austriebs mischt man in Salate, in Gemüse und Wildspinat; Blatt, Blüte und Früchte, klein geschnitten, sind lecker in Brotaufstrichen. Wildkräutersmoothies gibt er eine besonders schön glatte, gel-artige Textur, noch besser als sein als Arzneipflanze anerkannter Verwanster, der Spitzwegerich. Seine Verwendung hat in der Küche bisher wenig Tradition, weil die Blätter doch recht fest sind. Durch die Technologie der Hochleistungsmixer hat sich das nun aber geändert.

INHALTSSTOFFE: Glycoside, Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide

 

Gundermann (Glechoma hederacea)

Gundermann - Glechoma hederacea - Herbalista„Detox“ heißt heute die Zauberformel für alle, die gesund und fit bleiben möchten. Die Idee ist einfach: durch Umweltbelastungen jeglicher Art nehmen wir Schadstoffe aller Art auf. Diese beschleunigen die Zellalterung. Wenn man also das ganze durch einen Tee oder Smoothie schnell wieder los werden könnte … wäre das eine feine Sache. Da hilft der GUNDERMANN (Glechoma hederacea). In fast allen Gärten, an Waldrändern und in Wiesen kriecht er durchs Gras, gern auch unter Büschen. Sein Geschmack ist wild-würzig bis herb-aromatisch. Verwendung in der Heilkunde

Verwendung in der Heilkunde

Seit der Zeit der Kelten wird der Gundermann zum „Entgiften, Ausleiten & Regenerieren“ eingesetzt.

Inhaltsstoffe:

  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe (Glechomin)
  • ätherisches Öl
  • Saponine
  • Vitamin C

Der Gundermann fördert die akute Bindung von giftigen Körpersekreten und Schwermetallen, sodass diese schnell ausgeschwemmt werden können. Früher tranken z.B. Maler Gundermanntee, um Vergiftungen durch bleihaltige Farben vorzubeugen. Und da haben wir den Grund, warum der Gundermann keine Medizinalpflanze (im Sinne der Kommission E) sein kann: er ist dafür da, dass wir NICHT krank werden. Also eine „Gesundbleibepflanze“. Vor allem dazu da, das Störende adhoc auszuleiten und gar nicht erst krank zu werden.

Anwendung:

  • Heuschnupfen
  • Magenschleimhautentzündungen
  • chronischer Bronchitis
  • chronischem Schnupfen

Die bekannte Phytotherapeutin Ursel Bühring empfiehlt den Gundermann aufgrund seines hohen Gerbstoffgehalts zum aktuten Binden von Schwermetallen (z.B. Quecksilber beim Entfernen von Amalgam-Plomben, gleich Gundermanntee zum Ausspülen verwenden und an diesem und dem folgenden Tag mehrere Tassen Gundermann-Tee trinken) und berichtet über eine lange Tradition zur Vorbeugung von Bleivergiftungen bei Büchsenmachern (Bleikugeln) und Malern (Bleiweiß). Diese tranken gern Gundermanntee als Präventionsmaßnahme. Diesem Gedanken folgend würde ich die Verwendung von 4-5 Blättchen in Tee oder Smoothie vor allem denjenigen Altbaubewohnern (Baujahr bis ca. 1930) empfehlen, die nicht sicher sind, ob ihr Wasser noch durch Bleirohre fließt.

Was die wenigsten wissen: auch Pestizide werden durch Gerbstoffe gebunden (das ist wiederum für alle interessant, die auf dem Land wohnen wo Felder in konventioneller Landwirtschaft bestellt werden).

Lecker in der Küche

Gundermann schmeckt ausgeprägt herb-aromatisch. Ideal für Kräutersalze, Pestos, Würzöle, Kräuteraufstriche, Quiches, zum Würzen herzhafter Speisen und Grillgerichte und in Kräuterlikören. Besonders delikat als Dessert, mit Schokolade überzogen.

Früher wurde der Gundermann auch Gartenhopfen, engl. „Ale-hoof“ genannt, was ihn als wichtige Zutat für das Bierbrauen (speziell das englische „Ale“) ausweist.

Pflanzen Sie sich das wohlschmeckende und nützliche Pflänzchen am besten einfach in einen Balkonkasten, dort bildet er dekorative Ranken.